Modulares System zur effektiveren Bodenbearbeitung TH Köln entwickelt Verfahren zur Aufbereitung von Ackerflächen

rollstriegel zum aufrichten c TH KoelnPflanzenmaterial, das nach der Ernte auf dem Acker verbleibt, muss zerkleinert und anschließend wieder in den Boden eingearbeitet werden. Da dafür bislang mehrere Arbeitsschritte erforderlich waren, hat ein Projektkonsortium im Rahmen des Forschungsprojektes „Kombimulcher“ ein modulares System entwickelt. Dieses soll es ermöglichen, Erntereste vollständig aufzunehmen und in unterschiedlichen Intensitäten zu verarbeiten. Das Institut für Bau- und Landmaschinentechnik der TH Köln hat dabei zwei Module zur effektiveren Aufbereitung der Fläche hergestellt.

„Erntereste müssen zumeist in engen Zeitfenstern zwischen der Ernte der Vorfrucht und der Saat der Folgekultur verarbeitet werden. Andernfalls bedrohen die bei der Zersetzung beteiligten Pilze die nächste Kultur und machen chemische Behandlungen nötig“, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Kath-Petersen vom Institut für Bau- und Landmaschinentechnik der TH Köln. „Um die Verarbeitung effektiver zu gestalten, haben wir ein modulares System entwickelt. Dieses ermöglicht, es Erntereste von Getreide-, Raps- oder Maisstroh aufzunehmen und je nach ackerbaulichem Ziel unterschiedlich intensiv zu zerkleinern und in den Boden einzumischen.“

Bei der unterschiedlichen Bearbeitung der Erntereste kann entweder die Rotte, also das Verrotten des Pflanzenmaterials, beschleunigt oder der Bodenschutz gefördert werden. Folgt unmittelbar auf die Ernte die Saat der nächsten Kultur, werden die Erntereste fein zerkleinert und flach eingemischt. Dadurch setzt die Rotte zügig ein und die Gefahr des Krankheits- oder Schädlingsbefalls sinkt. Über den Winter dagegen, wenn der Acker bis zur Frühjahrsbestellung brachliegen sollte, bietet sich eher eine grobe Verarbeitung an. Das verlangsamt die Rotte und hilft dabei den kahlen, nicht bewachsenen Boden vor Erosion zu schützen.

Funktionalität in Feldversuchen nachgewiesen

Das System besteht aus einem herkömmlichen Mulcher. Dieser wurde von den Projektpartnern mit zusätzlichen Werkzeugen ausgestattet, die eine unterschiedlich intensive Bearbeitung der Erntereste ermöglichen und das verarbeitete Produkt mit Erde mischen. Das Team der TH Köln war für die Entwicklung eines vor- und eines nachgelagerten Prozesses zuständig. „Wir haben ein Modul mit rotierenden sternförmigen Werkzeugen entwickelt. Diese erfassen die nach der Ernte am Boden liegenden Stoppeln und richten sie auf, damit der Mulcher sie aufnehmen kann. Dadurch können sie vom Gerät besser verarbeitet werden“, erklärt Kath-Petersen. Ein weiteres Modul besteht aus senkrecht stehenden Scheiben. Nachdem der Mulcher die Stoppeln aufgesammelt und verarbeitet hat, schneiden diese entlang der Saatreihe scharfkantig in den Boden. So sollen die Wurzelstöcke zerkleinert werden, damit sich keine Schädlinge wie der Maiszünsler darin einnisten und überwintern können.

Das Gesamtsystem wurde im Rahmen von Feldversuchen schließlich im Einsatz erprobt. „Wir konnten dabei nachweisen, dass durch die modulare Verfahrensweise im Vergleich zu herkömmlichen Methoden Zeit gespart werden kann. Zudem mindert die Möglichkeit, die Rotte mit Hilfe des Kombimulchers effektiver zu beschleunigen den Infektionsdruck. Dadurch kann der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert werden“, so Kath-Petersen. In weiteren Untersuchungen soll das System nun optimiert werden.

Das Forschungsvorhaben „Entwicklung eines modularen Biomasse-Aufbereitungs- und Boden-Vermischungssystems für feldständige Biomasse“ (Kombimulcher) wurde an der TH Köln von Prof. Dr. Wolfgang Kath-Petersen vom Institut für Bau- und Landmaschinentechnik durchgeführt. Projektpartner waren die Technische Universität Dresden, die FH Südwestfalen (Standort Soest), die Müthing GmbH und Co. KG, die Güttler GmbH und die Hanse Agro Beratung und Entwicklung GmbH. Das Projekt wurde bis Februar 2021 über drei Jahre vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. gefördert.

Foto: Das Institut für Bau- und Landmaschinentechnik der TH Köln hat im Projekt Kombimulcher ein Modul mit rotierenden sternförmigen Werkzeugen entwickelt. Diese erfassen die nach der Ernte am Boden liegenden Stoppeln und richten sie auf, damit der Mulcher sie aufnehmen kann. (Foto: TH Köln)

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Soziales und Leben in Köln

Firmenlauf Köln - Die Anmeldezahlen


06 Firmenlauf Koln Nachmeldung Larasch GmbHKnapp 3.500 Voranmeldungen zum Firmenlauf Köln, Nachmeldungen sind noch möglich!

Mit knapp 3.500 Firmenläufer:innen ist der Firmenlauf Köln in seiner 15. Edition zurück. Am Mittwoch, 8. Mai beweisen die Läufer:innen erneut auf der 5 km Strecke um ...


weiterlesen...

Die c/o pop 2024 war mit popkultureller


c chiara BaluchAusverkauftes unplugged Konzert von MAJAN zum Auftakt des c/o pop Festivals +++ Über 1.400 Teilnehmende bei der c/o pop Convention +++ Zahlreiche Überraschungen über die fünf Tage hinweg, u.a. kostenlose Konzerte von Crazy Frog & Leoniden und 24x7...


weiterlesen...

Land.schafft.Demokratie – Bibliotheken


bPb LogoBundeszentrale für politische Bildung/bpb und Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv) fördern nach erfolgreicher Pilotphase 15 weitere Bibliotheken in ländlichen Räumen 

Bibliotheken sind zentrale Orte des Austauschs und des demokratischen Diskurs...


weiterlesen...

17.05.2024 Frau Wu und Andere Im Fort


IMG 20240311 WA0000Am 17. Mai wird in einem Kölner Fort, dem Fort Paul der Südstadt, gelegen im Volksgarten, eine Gruppenausstellung zu sehen sein, deren besonderes Juwel eine chinesische Künstlerin ist, die vorwiegend mit Wasser arbeitet. Gemeint ist Jiaying Wu, au...


weiterlesen...

Einreichungsformular GDD Indie Award


german dev days 2024Wiesbaden, 3. Mai 2024  Ab sofort können Einreichungen für den GDD Indie Award 2024 vorgenommen werden, der mit einem Gesamtpreisgeld von über 10.000 Euro in sieben dotierten Kategorien verliehen wird. 

Die Kategorie "Beste Biberkacke" ist ab sofo...


weiterlesen...

DEEP PURPLE kündigt neues Album an


Deep Purple CoverEine der größten Rockbands aller Zeiten veröffentlicht am 19. Juli neues Album „=1“ bei earMUSIC. ‘It all adds up to 1’

Hamburg, 24. April 2024  Deep Purple, eine der größten und einflussreichsten Rockbands aller Zeiten, veröffentlicht am 19. Juli...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.