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Von einem, der auszog, die Revolution zu lernen - Eine Hommage an Thomas SankaraThursday, 31. January 201320:00-22:00 Uhr |
Auf der Suche nach visionären politischen Impulsen stößt der junge basler Theatermacher Luzius Heydrich auf Texte von Thomas Sankara, den hierzulande wenig bekannten ehemaligen Präsidenten des westafrikanischen Landes Burkina Faso. Sein revolutionäres Programm war eines der kühnsten in der kurzen Geschichte der Unabhängigkeit der afrikanischen Staaten. Heydrich ist so fasziniert von dessen Willen zu politischer Gestaltung, dass er nach Burkina Faso reist, um nach den Spuren der Geschichte und Wirkung Sankaras zu suchen. Er lernt den dort lebenden Schauspieler Hypolitte Kanga kennen, der sich ebenfalls seit Jahren mit Sankara beschäftigt.
Eine gemeinsame Erzählung, zwei Erzähler zweier Kontinente: Europa und Afrika. Ein theatraler Disput um die gleiche Frage aus zwei Sichtweisen: Was lässt sich lernen aus den Programmen und Visionen des afrikanischen Revolutionärs Thomas Sankara?
Aus persönlicher Auseinandersetzung um die Geschichte und den Mythos Sankara entspringen die großen Fragen um Veränderbarkeit der Welt und die Utopie einer geeinten Menschheit.
Die Künstler arbeiten mit dokumentarischem und historischem Material (Reden, Filmaufnahmen, Berichte), aber auch sehr subjektiven Momentaufnahmen (Erzählungen von Erlebnissen, Video), die sie kreativ zusammen auf der Bühne auswerten um zu neuen Fragen zu kommen.
Sinnliches, performatives Dokumentartheater, das über historische Zusammenhänge aufklärt und durch den persönlichen Zugang emotional zu berühren vermag.
Thomas Sankara war Revolutionär. Nach einem Putsch wurde er 1983 Staatschef von Obervolta. Er benannte das Land in Burkina Faso - übersetzt - "Land der aufrechten Menschen" um und setzte ehrgeizige Bildungs-, Agrar- und Gesundheitsreformen durch. Korruption und Vetternwirtschaft wurden bekämpft, die Rechte der Frauen gestärkt. International wehrte er sich gegen jeglichen Imperialismus, ob von Ost oder West - wobei sein Kampf besonders der Befreiung von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich galt. Er selber lebte bescheiden und tauschte die Staatslimousinen mit dem billigen Renault 5 ein. 1987 wurde er von seinem besten Freund und zweiten Mann im Staate Blaise Comparoé ermordet. Dieser hat bis heute den Platz an der Spitze Burkinas inne. Er verdiente sich mit schmutzigen Kriegsgeschäften eine goldene Nase und leistet sich vor einem seiner Anwesen einen Privatzoo.
Konzept / Idee / Performer Luzius Heydrich Konzept / Inszenierung Inda Buschmann Performer Hypolitte Kanga Dramaturgie Heike Pelchen Video / Bühne / Kostüm Moritz Jüdes Assistenz Johanna Herschel Dramaturgische Begleitung Kerstin Ortmeier
Eine Produktion von Luzius Heydrich in Kooperation mit dem Theater im Bauturm - Freies Schauspiel Köln, Theaterdiscounter Berlin, dem Theater im Schlachthof Bremen und dem Neuen Theater am Bahnhof Dornach (CH). Die Produktion wird unterstützt durch das Eine Welt Forum Düsseldorf e.V., die BILDUNGS-, KULTUR- UND SPORTDIREKTION KANTON BASEL-LANDSCHAFT kulturelles.bl, die FUTURUM Stiftung, Basel, die Ernst Göhner Stiftung (CH) und die Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige "GGG" Basel.
Theater im Bauturm, Freies Schauspiel KÖLN, Aachener Str. 24-26, 50674 Köln |