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OIL & HONEY – Jörg Döring @ 30worksSaturday, 11. April 201511:00-17:00 Uhr |
Widerspenstig und robust, pastos und doch flüchtig, dabei hochkomplex: der Umgang mit
Ölfarbe zählt zu den anspruchsvollsten Künstlerdisziplinen. Gleichzeitig aber zu den
expressivsten, originärsten und sinnlichsten. Mit „Oil & Honey" erweist Jörg Döring Öl und
Leinwand seine ganz eigene Referenz – und verleiht dem Genre ein virtuoses Upgrade.
Die Wiederentdeckung der klassischen Technik, die auf seine Anfänge als Künstler
verweist, wird bei Jörg Döring einmal mehr zum Happening. Und führt den Begriff des
„Klassischen" ad absurdum. Wie es überhaupt Jörg Dörings Kernkompetenz ist,
vermeintlich bekannte Techniken und Termini zu brechen, indem er ihnen ungeahnte
Wendungen verpasst und ihnen so völlig neue Perspektiven abgewinnt. Der Rest liegt im
Auge des Betrachters – und appelliert mithin an den ganz persönlichen
Interpretationsspielraum. „Meine Bilder sollen nichts erklären oder beschweren, sondern
immer als Mind-Opener fungieren.", sagt Döring.
Umkehrung des Pop Art-Begriffs
Auf den ersten Blick muten die Sujets seiner Ölbilder, zu denen Comic-Ikonen und
Supermodels, genauso wie abstrakte Elemente und Mixe all dessen gehören, eingängig
und vordergründig an; doch hinter der sinnbildlichen Oberfläche arbeitet JD auf
verschiedenen Ebenen, die stark narrativ geprägt sind und sich als Gesamtkomplex zu
einer ganz neuen Geschichte verdichten. Ende offen. Denn JDs Werke entziehen sich
jeder Kategorisierung, jeder finalen Pointe, jedweder fixierten Bedeutung und
Zielführung. Stattdessen sollen herkömmliche Denkmuster durchbrochen und
Gedankenspiele ermöglicht werden. Was ist schön? Was gut? An was möchten wir uns
erinnern? Und auf was können wir verzichten? Dörings komplexe Bildwelten greifen diese
Fragen auf und laden das augenscheinlich Gefällige ideell und kontemplativ auf. „Pop Art
war ursprünglich eindimensional, simpel und gefällig. Ich versuche Pop nun umzukehren
und aufzuladen. Die Welt ist individueller und komplexer geworden – und damit auch Pop
Art als Abziehbild dieser Entwicklungen.", fasst Jörg Döring zusammen.
Ironische Vexierspiele
Neben bekannten Sujets wie den Pin-ups, Mickey Mouse und Pink Panther erweist JD nun
auch den Marvel-Helden seine Referenz. Mal pastos verfremdet, mal fotorealistisch auf
Leinwand gebannt, werden Batman, Cat Woman, Joker & Co. in aktuell relevante
Kontexte gebettet und mit spitzzüngigen, provokanten Kommentaren versehen. Womit
sie zu kritischen Botschaftern und Mahnern unseres Zeitgeists und jüngster
Entwicklungen avancieren. Ihre motivische Liaison mit Snoopy und den vergleichsweise
braven Disney-Heroen darf man als Anspielung auf den stereotypen Kampf der Kulturen -
Gut gegen Böse - interpretieren. Muss man aber nicht. Denn, frei nach JD: Alles kann,
nichts muss.
Eine Premiere feiern auch die „Artist's Secrets": Gleichsam als Hommage an Warhols
berühmte Brillo Boxes und (selbst)ironisches Vexierspiel konzipiert, bilden die
originalgetreuen Kartonagen sinnbildliche Verpackungen von JDs künstlerischer Entität.
Und spielen damit gekonnt auf das Prinzip des „Stand&Deliver" in der Kunstwelt an, wo
Kreativität sich den Gegebenheiten des Marktes unterzuordnen hat, Künstler „liefern"
müssen und ihre Werke somit zur bloßen Ware verkommen. Döring verpackt diese
offensive Verkaufsbotschaft in ansprechenden Keks- oder Schokoladenkartons. Womit die
Philosophie endgültig zum Produkt wird - und JD sich erneut als Meister der
Transformation erweist, der vermeintlich Oberflächliches und Banales in die Komplexität
des Hier & Jetzt überführt und einbettet.
Jörg Döring lebt und arbeitet in Düsseldorf. Seine Werke wurden in Ausstellungen auf der
ganzen Welt, u.a. in London, Zürich, Paris, Neu-Delhi, Los Angeles und Miami, gezeigt
und sind in zahlreichen deutschen wie internationalen Privatsammlungen vertreten.
Die Begrüßungsrede am Vernissage-Abend wird Elfi Scho-Antwerpes, Bürgermeisterin der
Stadt Köln, in Anwesenheit des Künstlers halten. Im Anschluss gibt Gérard Goodrow,
international renommierter Art Consultant und vormals Direktor der Art Cologne, eine
Einführung zum Werk Jörg Dörings.
Eröffnung: 21.03.2015 ab 20 Uhr
Eröffnen wird die Ausstellung, Elfi Scho-Antwerpes.
Laudatio auf Jörg Döring wird Gérard Goodwrow halten.
Ausstellungsdauer: 21.03.2015 bis 25.04.2015
Öffnungszeiten: Di - Fr 15-19 Uhr, Sa 11-17 Uhr
30works GalerieAntwerpener Str. 42
50672 KölnDeutschland |
Über 30worksDie Kölner Galerie 30works ist spezialisiert auf Pop-Art, Streetart und zeitgenössische Kunst. Speziell, wenn es um das Thema Streetart geht, übernimmt 30works eine Vorreiterrolle in Deutschland: Als einer der ersten Galeristen hat Geschäftsführer Gérard Margaritis die Streetart nach Deutschland gebracht und sich mit 30works auf diese junge, frische „Pop-Art des 21. Jahrhunderts“ als zusätzlicher Fokus konzentriert.Die GalerieMitten im trendigen „Belgischen Viertel“ in der Kölner Innenstadt bietet die 30works Galerie auf 300 Quadratmetern viel Raum für innovative, junge Positionen der Kunst. Spezialisiert auf Pop Art, Neopop, Urban Art und Streetart, ist sie kein elitärer Tempel für Eingeweihte, sondern ein inspirierender Ort der Begegnung von Künstlern und Kunstinteressierten, von Sammlern und solchen, die es noch werden wollen. Und mit genau dieser entspannten, unangestrengten Atmosphäre hat sich 30works längst auch über die Grenzen der Domstadt hinaus einen Namen gemacht. Ihre sechs bis acht Einzelund Gruppenausstellungen pro Jahr sind Magnet für ein bunt gemischtes, experimentierfreudiges Publikum.