Olympia in China: IOC muss Menschenrechte während der Spiele einfordern

amnesty logoZum Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking fordert Amnesty International das IOC zu einem deutlichen Kurswechsel auf. Bisher hat der Sportverband seine menschenrechtliche Sorgfaltspflicht nur unzureichend wahrgenommen. Das IOC muss entschieden auf Menschenrechtsverletzungen im Kontext der Olympischen Spiele reagieren, will es nicht gegen UN-Leitprinzipien verstoßen. ¬

BERLIN, 03.02.2022 – Amnesty International sieht das Internationale Olympische Komitee (IOC) in der Pflicht, während der Olympischen Winterspiele in Peking allen Versuchen der chinesischen Behörden entgegenzutreten, Menschenrechte weiter einzuschränken. „Das IOC hat bisher beide Augen vor der Tatsache verschlossen, dass sich Chinas Menschenrechtsbilanz seit den Sommerspielen 2008 dramatisch verschlechtert hat – entgegen aller Zusicherungen der Regierung“, sagt Lisa Salza, Expertin für Sport und Menschenrechte bei Amnesty International in der Schweiz. „Wenn nun ein hochrangiges Mitglied des chinesischen Organisationskomitees bereits ankündigt, missliebige Aussagen von Athlet_innen zu bestrafen, muss das IOC hier energisch widersprechen und das Recht auf Meinungsfreiheit schützen. Neben den Sportler_innen brauchen auch alle Journalist_innen die Garantie, dass sie sich frei äußern und frei berichten können“, sagt Salza. „Tut das IOC dies nicht, dann macht es sich zur Komplizin eines repressiven Systems, verstößt gegen die eigenen Richtlinien für internationale Wettkämpfe und erfüllt nicht seine menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten nach den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte."

Dirk Pleiter, China-Experte bei Amnesty International in Deutschland, sagt: „Die Hoffnung, dass die Olympischen Spiele in Peking einen positiven Einfluss auf die Menschenrechtslage in China haben können, ist bestenfalls naiv zu nennen.“ So hat zum Beispiel die pekingtreue Hongkonger Regierung angekündigt, den Deliktkatalog des menschenrechtswidrigen Sicherheitsgesetzes zu vergrößern. „Die Olympischen Spiele in China haben noch nicht einmal begonnen und schon zeigt ein Blick nach Hongkong, wie es mit großer Wahrscheinlichkeit weitergehen wird, wenn das olympische Feuer in Peking erloschen ist“, so Pleiter.

Sollte die deutsche Bundesregierung eine_n Vertreter_in nach Peking schicken, ist es entscheidend, dass diese Person auf die zahlreichen zu Unrecht inhaftierten Menschen in China hinweist. „Amnesty appelliert an die Bundesregierung, sich vor Ort unter anderem für die Uighurin Hayrigul Niyaz einzusetzen, die seit 2017 grundlos im Gefängnis sitzt“, sagt Pleiter. Der Bruder von Hayrigul Niyaz wohnt in Deutschland.

Quelle: www.amnesty.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku

Neuer Preis für junge Theaterautoren -


deutscher bund volksbuehneKöln, 11. Juni 2024. Um Nachwuchsautoren im deutschsprachigen Raum umfassend und praxisnah beim Start ins Berufsleben zu unterstützen, vergibt der Bund Deutscher Volksbühnen (BDV) erstmals den „Volksbühnenpreis für Theaterliteratur“. Er richtet si...


weiterlesen...

Nacht der Technik 2024: TH Köln öffnet


TH KölnOb Blitz und Donner, die Gefahren eines Dammbruchs oder künstliches Tageslicht – die TH Köln präsentiert am 21. Juni 2024 von 18.00 bis 24.00 Uhr bei der 9. Nacht der Technik auf ihrem Campus Deutz zum wiederholten Mal, wie spannend Wissenschaft s...


weiterlesen...

23.6. - 21.7.2024 Planet &


horbachFotografien zu Umwelt und Klima von Schüler*innen und professionellen Fotografen

Die Welt, in der wir leben, verändert sich rasant – täglich gibt es neue alarmierende Nachrichten über die fortschreitende Klimakrise, die zunehmende Umweltverschmutz...


weiterlesen...

Glyphosat: Auflagen in Deutschland


Umweltinstitut LogoMünchen/Berlin, 11. Juni 2024. Am 14. Juni entscheidet der Bundesrat über die künftigen Auflagen für den Einsatz von Glyphosat in Deutschland. Obwohl ein Verbot des umstrittenen Unkrautvernichters ab 2024 bereits gesetzlich verankert war, drohen n...


weiterlesen...

Erstmals Jazz 'n' Brunch im Wiessgarten


240618 Jazz im Wiessgarten MaybachKöln, 18. Juni 2024 – In Zusammenarbeit mit der Kölner Hochschule für Musik und Tanz gibt es erstmals einen Jazzbrunch im Wiessgarten des Maybachs. Am 23. Juni spielt das Merle Böwering Trio.

Schon mit 17 Jahren nahm die talentierte Musikerin am K...


weiterlesen...

Komplexe Fragen, tiefgreifende Diskurse


phil.COLOGNE2024 Rosa MauHieronymus Ronneper lowresAm heutigen Dienstag geht die zwölfte phil.COLOGNE nach acht erfolgreichen Festivaltagen zu Ende. Insgesamt 21.000 Menschen besuchten die erneut rund 60 Veranstaltungen des internationalen Philosophiefestivals in Köln, darunter 4.000 Schüler:innen...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.