Umweltinstitut: Nutzen des Weiterbetriebs der AKW steht in keinem Verhältnis zum Risiko

umweltUmweltverbände und Anti-Atom-Initiativen kritisieren in einer gemeinsamen Stellungnahme den Stresstest der Bundesregierung. Umweltinstitut München: “Den Atomausstieg zu verzögern, ist sicherheitspolitisch unverantwortlich, unnötig und gefährdet die dringend benötigte Energiewende als Ganzes.” 

Berlin/München, 5. September 2022. Der am Montag veröffentlichte Stresstest der Bundesregierung sieht vor, die Atomkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim 2 als Notreserve bis zum April 2023 bereitzuhalten. Umweltverbände und Anti-Atom-Initiativen kritisieren dies in einer gemeinsamen Stellungnahme: “Der Weiterbetrieb von Atomkraftwerken nach dem 31.12.2022 ist keine Option – auch in der aktuellen Energiekrise nicht. (...) Die im Stresstest skizzierten potentiellen Schwachstellen des Energiesystems können und müssen auf andere Art behoben werden.” So brauche es eine großangelegte Energiespar-Kampagne, individuelle Energieberatung kleinerer und mittlerer Unternehmen und verpflichtende Sparmaßnahmen für Großbetriebe. Unterzeichnet haben die Stellungnahme neben dem Umweltinstitut unter anderem die Deutsche Umwelthilfe, .ausgestrahlt, Campact und die ärztliche Friedensbewegung IPPNW.

Das Umweltinstitut kritisiert, dass der mögliche Weiterbetrieb der Atomwerke Isar 2 und Neckarwestheim 2 mit unkalkulierbaren Risiken verbunden ist. Die überalterten Reaktoren waren über Jahrzehnte Neutronenbeschuss, großer Hitze und hohem Druck ausgesetzt. Nach über 30 Jahren Betrieb ist mit Materialermüdung, Verschleiß, Korrosion und Spannungsrissen zu rechnen. Die letzte Sicherheitsüberprüfung der Reaktoren gab es im Jahr 2009 und sie wurde nach einem veralteten Stand von Wissenschaft und Technik durchgeführt. Bei einem weiteren Betrieb steigt das Risiko durch unentdeckte Schäden von Tag zu Tag. Keines der Atomkraftwerke hält zudem einem gezielten Anschlag oder dem Absturz eines großen Verkehrsflugzeugs stand. 

Karin Wurzbacher, Atomexpertin des Umweltinstituts: „Aus Sicherheitsgründen müssen die verbliebenen AKW eigentlich sofort vom Netz, spätestens aber Ende dieses Jahres. Selbst der Stresstest der Bundesregierung kommt zu dem Ergebnis, dass die Einsparung beim Erdgas durch einen weiteren Betrieb der AKW marginal wäre. Dies bringt in einer handfesten Energiekrise so gut wie nichts und steht in keinem Verhältnis zu dem damit verbundenen Risiko.”

"Die AKW als Reserve bereitzuhalten, öffnet weiteren Debatten über eine Laufzeitverlängerung Tür und Tor und gefährdet die zügige Energiewende", befürchtet Hauke Doerk, Referent für Radioaktivität im Umweltinstitut. Er kritisiert, dass vor allem CDU/CSU und FDP, die in der Vergangenheit die Energiewende massiv behindert und damit die Abhängigkeit vom Gas erhöht hätten, sich jetzt für eine Verlängerung der Atomkraft einsetzen. “CDU-Chef Merz, der bayerische Ministerpräsident Söder und Finanzminister Lindner lenken mit der Atomdebatte vom eigenen energiepolitischen Versagen ab”, so Doerk. 

Quelle: www,umweltinstitut.org

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku

Neues Online-Portal bietet Kommunen


forum ZFD LogoKöln/Salzwedel – Ein neues Online-Portal bietet Verantwortlichen in Kommunen Orientierung und Unterstützung im Umgang mit Konflikten.  Das Portal ist ein Gemeinschaftsprojekt des forumZFD und des K3B – Kompetenzzentrum für Kommunale Konfliktberatu...


weiterlesen...

30.06.2024 KinderKünstlerFest


kinderkuenstlerfestWir freuen uns sehr, euch schon zum 18. Mal zum beliebten KinderKünstlerFest auf der Wiese hinter dem Kunstmuseum Villa Zanders einzuladen!

Wie immer stehen viele Mitmachstationen zum künstlerischen Experimentieren bereit. Unter Anleitung unserer ...


weiterlesen...

EXTREME feiern mit neuem Video


extreme sixExtreme veröffentlichen das achte Video ihres Erfolgsalbum "SIX" bei earMUSIC, während sie auf den größten europäischen Sommerfestivals auftreten.

Das neue Video zu Extremes "Beautiful Girls" ist DIE Sommerhymne des Jahres 2024, welche die Ein...


weiterlesen...

Kölner Arbeits- und Recherchestipendien


stadt Koeln LogoKünstlerische Vorhaben von 13 Künstler*innen und zwei Kurator*innen erhalten

Im Mai fand die Jurysitzung zur Vergabe der altersunabhängigen Recherche- und Arbeitsstipendien im Bereich "Bildende Kunst" 2024 statt. Diese Stipendien ermöglichen es pr...


weiterlesen...

AIRBEAT ONE Festival 2024


Airbeat One 2023 by Kai Behrendt   KB201738228 Artists – 6 Stages – 4 Tage
Damit die Besucher keine Highlights verpassen, gibt es bereits jetzt den Timetable für den perfekten Festivalplan
 

Vom 10. – 14. Juli 2024 feiert die elektronische Musikwelt die 21. Ausgabe des AIRBEAT ONE Festivals...


weiterlesen...

Bund fördert Ausbau des "GrünZug Nippes"


stadt Koeln LogoStadt Köln erhält sechs Millionen Euro für ökologische und klimatische Aufwertung

Der geplante Ausbau des "GrünZug Nippes" wird mit sechs Millionen Euro vom Bund unterstützt. Die Mittel stammen aus dem Förderprogramm "Anpassung urbaner Räume an de...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.