20.01.2020 ARCHITEKTUR IM KALTEN KRIEG - Architektur und Glück #2

hdakDie Filmpalette lädt in Kooperation mit dem Haus der Architektur Köln erneut zur Kölner Architekturfilmreihe in ihre Kinosäle am Eigelstein ein. An fünf Montagabenden erwartet uns ein ereignisreiches Programm an Kurz- und Langfilmen im Kontext des aktuellen Architektur- und Städtebaugeschehens. Die Architektin und Kuratorin Isabel Strehle führt jeweils in die Filmvorführung ein.

ARCHITEKTUR im KALTEN KRIEG. – Der Tatendrang einer ausnehmend produktiven Generation an Architektur-, Städtebau-, Kunst- und Designschaffen-den und die Notwendigkeit, zerstörtes Land nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufzubauen, kreuzten sich mit der Energie politisch um Alles konkurrierender Systeme: Ost gegen West. Sozialismus gegen Kapitalismus. Dieser Konflikt wurde zum Motor für rasante Entwicklungen in Architektur und Städtebau. Das Ideengut der Moderne bot sich hervorragend als Spielfeld an, weil es nicht nur die neue Stadt, das neue Haus, das neue Bauen zu erfinden glaubte, sondern den neuen Menschen gleich mit dazu. Jenseits von Wettrüstung und Spionage wurde ein spannungsgeladener Kulturkampf ausgetragen: Kein Kampf um Territorien. Ein Kampf um das Bewusstsein der Menschen.

30 Jahre nach Ende des Kalten Krieges will diese Filmreihe aufdecken, mit welcher Prägnanz und Feinfühligkeit sich die um Vorherrschaft in der Welt konkurrierenden Ost- und Westmächte der Architektur als Ausdrucksmittel, als Expression eines subtilen Wetteiferns bedient haben, und wie gleichzeitig die Avantgarde der Nachkriegsjahre ein fruchtbares Energiefeld vorfand, um das städtebauliche und architektonische Ideengut der Moderne wild weiter zu entwickeln und umzusetzen.
Die Architekturfilmreihe startet am 09.12.2019, Montag, 18:30 Uhr in der Filmpalette – Filmkunstkino im Eigelstein. Im Vorfeld der Filmreihe veranstaltet das Haus der Architektur am 03.12.2019, Dienstag, 19:00 Uhr im Rahmen seines Formats „Eine Stunde Baukultur“ (im weißen Kubus im Josef-Haubrich-Hof) einen Vortragsabend zum Thema.

EIN HAUS FÜR DIE WELT – DIE KONGRESSHALLE BERLIN
Regie: Thomas N. Blomberg | D, 1958 | 12 min.

Die Kongresshalle, das heutige Haus der Kulturen der Welt, ist eines der interessantesten Bauwerke Berlins. Sie wurde 1957 erbaut und steht unter Denkmalschutz. Ihre symbolische Funktion, ein Manifest für die Freiheit des Gedankens und des Ausdrucks darzustellen, spiegelt sich in ihrer außergewöhnlichen Architektur wider. Der amerikanische Architekt Hugh Stubbins konzipierte einen Bau, der sich vor allem durch eine großzügige und sehr offene Raumgestaltung kennzeichnet und über ein ungewöhnlich geschwungenes Dach verfügt.

FÜR DEN SCHWUNG SIND SIE ZUSTÄNDIG
Regie: Margarethe Fuchs | D, 2003 | 58 min.

Ulrich Müthers Häuser wirken, als kämen sie aus der Zukunft in unsere Gegenwart geflogen. In Wirklichkeit kommen sie aus der DDR. Der experimentierfreudige Ingenieur aus Binz auf Rügen zauberte Gebäude aus Beton, die sich zwischen den Einheitsplattenbauten ausnahmen wie Schmetterlinge. Die DDR war stolz, so etwas Schönes hatte der große Bruder im Osten nicht. Und im Westen konnte man damit Devisen verdienen. So baute Müther mit seinen Bauarbeitern nicht nur von Rostock bis Dresden, sondern auch in Helsinki, Wolfsburg und Tripolis, vor allem Kuppeln für Planetarien. Sein Vater gründete schon in den 1920er Jahen die Baufirma, mit der Müther seine eigenwilligen Bauwerke ohne große Umwege selbst umsetzen konnte. Drei Bauarbeiter und Ulrich Müther sind die Hauptfiguren des Films. Sie erzählen von den Anfängen, der Aufbruchstimmung in den 1960er Jahren, dem Bauen im Ausland, den Veränderungen durch die Wende und ihrem Leben heute, im wiedervereinigten Deutschland.

Mittwoch, 22.01.2020 18:30 Uhr | Filmpalette, Lübecker Str. 15, 50668 Köln | Veranstalter: Haus der Architektur e.V. in Kooperation mit der Filmpalette / Filmkunstkino | Eintrittskarten sind an der Kinokasse sowie unter www.filmpalette-koeln.de erhältlich

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