„Lex Greenpeace“: Umweltinstitut verurteilt Geheimniskrämerei der sächsischen Staatsregierung

greenpeace 860x484Mitte Dezember 2018 hat der sächsische Landtag auf Antrag der Regierungskoalition aus CDU und SPD das Umweltinformationsgesetz (UIG) geändert. Der Sächsische Rechnungshof muss demnach keine Auskünfte mehr über Anfragen nach dem UIG erteilen. Im Nachhinein wurde bekannt, dass diese Änderung offensichtlich dazu diente, eine Klage der Umweltschutzorganisation Greenpeace zu sabotieren und zu verhindern. Greenpeace führt diese Klage seit 2017 und fordert, dass der Rechnungshof Auskunft über ein Gutachten zu Sicherheitsleistungen im Bergrecht geben muss. Das Umweltinstitut verurteilt das Vorgehen der sächsischen Staatsregierung scharf und fordert eine Transparenzoffensive.

Das von Greenpeace angeforderte Gutachten enthält Medienberichten zufolge Informationen über Versäumnisse des sächsischen Wirtschaftsministeriums, gegenüber dem Braunkohlekonzern Vattenfall Garantien einzufordern. Die SteuerzahlerInnen sähen sich dadurch einem Milliardenrisiko ausgesetzt, das vermeidbar gewesen wäre. „Eine Demokratie kann nur mit einer informierten Gesellschaft funktionieren. Wenn die sächsische Staatsregierung den Zugang zu wichtigen Umweltinformationen dichtmacht, weil ihr die möglichen Konsequenzen nicht passen, dann offenbart das ein sehr fragwürdiges Demokratieverständnis“, sagt Fabian Holzheid, politischer Geschäftsführer beim Umweltinstitut.

Besondere Brisanz erhält der Fall der „Lex Greenpeace“ dadurch, dass die Änderung des UIG nicht in einem eigenen Gesetzesentwurf im Landtag verhandelt, sondern in einer Änderung des Haushaltbegleitgesetzes „versteckt“ wurde. Eine demokratische Debatte über die Einschränkung des UIG fand damit nicht statt. Darüber hinaus wurde das UIG erst im April 2018 umfassend novelliert. Dieser zeitliche Umstand macht umso deutlicher, dass sich die im Dezember vorgenommene Änderung spezifisch gegen die Greenpeace-Klage richtet. „Die Staatsregierung muss ihren Kurs jetzt umgehend ändern, diese skandalöse Gesetzesänderung rückgängig machen und eine Offensive für mehr Transparenz starten“, so Holzheid weiter. „Dazu gehört auch, dass sie ihr Versprechen einlöst, bis zur Wahl im Herbst 2019 ein Informationsfreiheitsgesetz zu verabschieden“.

Quelle: www.umweltinstitut.org
Pressemitteilung vom 21. Februar 2019
Foto: Die sächsische Landesregierung soll Milliardenrisiken für den Haushalt in Kauf genommen haben CC-BY 2.0 Greenpeace Italia

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Kunst und Kultur in Köln

03.05.- 30.06.24 Gruppenausstellung


Gruppenausstellung1Köln-Ehrenfeld. Unter dem Titel „Die Rückkehr der Lebendigkeit“ präsentieren die Künstler Claudia Cewille, Maryom und Christian Verspay mit NoëLLe, und Petra Mazet sowie Regina Nußbaum vom 3. Mai bis 30. Juni 2024 ihre Installation im Bürgerzentru...


weiterlesen...

1LIVE etabliert erfolgreich neues


1LIVE AB24 Captain Danger Timo Grau  klAm 10. und 11. Mai stand Bochum für ein Wochenende Kopf. 1LIVE hisste seine Segel im Bermuda3eck und brachte bestes Musikprogramm in die coolsten Venues der Stadt. Bei schönstem Frühlingswetter feierten tausende Hörer:innen in Bochum Stars wie&nbs...


weiterlesen...

Tag der Forschung: TH Köln verleiht


Bild Michael Bause TH KölnRäumliches Hören für Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen, die Stärkung der politischen Interessenvertretung in der Sozialen Arbeit, ein Social-Media-Handlungskonzept für die offene Kinder- und Jugendarbeit sowie die Erforschung neuer Wirkst...


weiterlesen...

Atomwaffengegner will Friedensgebot und


antimilitaristischer Protest am Fliegerhorst Buchel 8.5.2023Weimar / Koblenz, 12.5.2024. Am 8. Mai 2023 protestierte eine Gruppe von sieben Aktivisten gewaltfrei gegen die zwanzig US-amerikanischen Atombomben, die auf dem Bundeswehr-Flugplatz Büchel / Eifel lagern. Die Gruppe spazierte durch das offene Bau...


weiterlesen...

UEFA EURO 2024: Stadt Köln schafft


stadt Koeln LogoBei besonders großem Fanandrang wird ein Bereich am Konrad-Adenauer-Ufer genutzt

Im Sommer erwartet die Stadt Köln zur UEFA EURO 2024 hunderttausende Fußballfans aus Europa in Köln. Unter anderem werden internationale Gäste aus der Schweiz, Ungarn...


weiterlesen...

„Studieren probieren“: Schnuppertage an


Schnuppertage Alanus Hochschule c Nola Bunke„Studieren probieren“: Unter diesem Motto lädt die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft vom 21. bis 24. Mai 2024 Studieninteressierte nach Alfter bei Bonn ein. Im Rahmen der Schnuppertage können sie in Seminare, Vorlesungen, Workshops und ...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop