16.Mai 2013 - Ein Netz ohne Drossel - Demo für Netzneutralität statt digitaler Diskriminierung

piraten NRWUm den eigenen Profit zu maximieren, schafft die Telekom die Netzneutralität zu Lasten sowohl der privaten als auch der betrieblichen Nutzer ab. 
Deswegen  wird ein Aktionsbündnis unter Beteiligung der Piratenpartei bei der jährlichen Aktionärshauptversammlung am 16.05.2013 ab 08:30 Uhr vor der Lanxess Arena am Willi-Brandt-Platz 1, für die Netzneutralität demonstrieren.  

Die Telekom will ihre Drosseln an drei Stellen einsetzen: beim Endnutzer, bei den Anbietern von Internetdiensten und bei ihren Konkurrenten.  

1. Die Endnutzer-Drossel:   Schon seit einigen Wochen steht fest, dass die Telekom nicht nur bei Neuverträgen die Verfügbarkeit der vollen Bandbreite einschränken will.  Statt dessen soll ab einer willkürlichen Grenze,  die vom jeweiligen  Tarif abhängt, das Datenvolumen des Endnutzers gedrosselt werden. Das Internet wird dann nur noch mit einer Bandbreite von 0,384 Mbit pro Sekunde zur Verfügung stehen – bei 16  MBit/s entspricht dies einer Drosselung auf 2,4 % der ursprünglichen  Bandbreite. 
Selbst der Aufbau einer  Nachrichtenseite, etwa einer Zeitung oder der  Tagesschau, kann dadurch  unerträglich in die Länge gezogen werden, von  YouTube- oder anderen  Videos ganz zu schweigen.
Vom vielbeworbenen  "High Speed Internet" kann  dann nicht mehr die Rede sein. Die "Flatrate" wird zu Volumentarifen umgewandelt, die mit den bisher üblichen  Pauschaltarifen nichts mehr gemein haben und eine Mogelpackung sind: Das ist Irreführung der Verbraucher.  

2. Die Diensteanbieter-Drossel:  Der Grundsatz der Netzneutralität verlangt, dass jedes Datenpaket, unabhängig von Sender, Empfänger oder Inhalt, bestmöglich transportiert  wird.
Doch die Telekom will die Drosselung nur auf bestimmte Dienste  anwenden. Telekom-eigenen Dienste wie "Entertain" oder  "WLAN 2 GO" sollen davon nämlich nicht betroffen sein. Andere Anbieter hingegen,  beispielsweise YouTube, werden ausgebremst.
Nicht nur der Endnutzer, sondern  auch die Anbieter sollen also, wie von der Telekom bereits angekündigt [1], für größere Bandbreite zur Kasse gebeten werden - eine klare Umstellung auf ein zweiseitiges  Geschäftsmodell.
Dadurch  steigen insbesondere für neue und kleinere sowie mittelgroße Webservice-Anbieter in Deutschland die Markteintrittsbarrieren. Das bedeutet: weniger Wettbewerb und weniger Innovationen für die Internetnutzer.  

3. Die Konkurrenten-Drossel:   Konkurrenten der Telekom, also Anbieter wie etwa O2, Vodafone und Versatel, können ihre Dienste  noch immer nicht flächendeckend anbieten, denn der Telekom gehört die so genannte "letzte Meile" vom Verteiler zum Anschluss beim  Kunden.
Diese Monopolstellung nutzt die Telekom, um in vielen Gegenden der  einzig verfügbare Anbieter zu bleiben. Als einziger Anbieter aber kann sie die Endnutzer- und  Dienstanbieter-Drossel durchsetzen, ohne Konkurrenz fürchten zu müssen.  

Doch  der Protest bleibt nicht aus. Ein Aktionsbündnis hat sich gebildet, das  die jährliche Aktionärshauptversammlung am 16.05.2013 in der Kölner Lanxess-Arena zum Anlass nehmen wird, gegen diese Drosselei und die Abschaffung der Netzneutralität zu demonstrieren.


Beschwichtigende Worte genügen unserem Bündnis nicht mehr:
Wir fordern, dass Netzneutralität gesetzlich festgeschrieben wird - auf die warmen Worte müssen endlich Taten folgen!
Wir Endnutzer fordern echte Flatrates, bei denen wir für eine fixe  Summe einen Dienst zur Verfügung gestellt bekommen, den wir unbegrenzt  nutzen können – genau, wie wir für die entrichtete KfZ-Steuer das Auto für ein ganzes Jahr zugelassen bekommen, egal wie oft wir damit fahren!
Wir fordern "Netze in Nutzerhand"! Die Telekom als Dienstanbieter darf  nicht gleichzeitig über die Netze verfügen und so die Möglichkeit haben,  Konkurrenten aktiv zu behindern oder aus dem Wettbewerb zu drängen!  

Infos hier: http://bda.protestwiki.de/wiki/Drosselkom oder auf Facebook: https://www.facebook.com/events/280622515406661/  

Bündnispartner: Piratenpartei KV Köln Chaosdorf, Düsseldorf [1] "Wir sind offen für  Gespräche mit diesen Anbietern, um ihre Angebote in Entertain zu  integrieren oder neue Kooperationsmodelle zu finden. 
Einen  Teil dieser  Erlöse würden wir dann in den Netzausbau  investieren  können. Dann ist  es auch denkbar, dass die Sendungen nicht  das  Datenvolumen der Nutzer  verbrauchen.
Im Mobilfunk machen wir das  bereits mit dem Musik-Streaming-Dienst Spotify.

So etwas wäre sowohl mit Marktgrößen wie Youtube als auch mit Newcomern möglich” - Niek Jan  van  Damme

Allgemeine Presseanfragen bitte an Yvonne Plum, yvonne.plum@piratenpartei-nrw.de (0152 58 10 62 95), sowie für den Kreisvorstand der Piratenpartei: Thomas Hegenbarth, hegenbarth@piratenpartei-nrw.de (0172 6404771) 

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