Neuer Udo Jürgens Song erscheint am 20.09.2024
„Als ich fortging“ ist die erste Single-Auskopplung aus dem Album „udo 90“ (VÖ 27. September 2024)
Das Glück, sagte Udo Jürgens einmal, sei ohne Traurigkeit nicht zu haben. Die Wahrhaftigkeit dieser Worte verspüren wir in diesem Jahr ganz besonders.
Am 30. September 2024 wäre der Komponist und Sänger Udo Jürgens 90 Jahre alt geworden, am 21. Dezember 2024 jährt sich Udos Todestag zum zehnten Mal. Aber wie Udo Jürgens in so vielem besonders war, hat er auch seine eigene Unsterblichkeit. Seine Lieder bleiben. Wie tröstlich, wie schön. Und so möchten wir Udos Leben und Werk in diesem Jahr unter dem Motto „udo 90″ auf vielfältige Weise würdigen und feiern. In Liebe und Dankbarkeit für all die Lieder, Momente, Träume und Erinnerungen, die Udo Jürgens uns und allen Fans, Freunden und Weggefährten geschenkt hat.
Wir feiern Udo Jürgens’ 90. Geburtstag mit einer Album-Veröffentlichung: „udo 90“ erscheint am 27. September, drei Tage vor Udos Geburtstag. „udo 90“, das Album seines Lebens: Die hochwertige Edition präsentiert 90 Singles, die Udo Jürgens im deutschsprachigen Raum zwischen 1956 und 2014 veröffentlicht hat. Seine Kinder Jenny und John Jürgens haben diese Auswahl aus nahezu 550 weltweiten Single-Veröffentlichungen kuratiert.
Single-Track Nr. 91 auf dem Album „udo 90“ ist eine wahre Sensation: „Als ich fortging“. Der Rough-Mix des von Udo Jürgens komponierten und von ihm persönlich eingespielten und eingesungenen Songs wurde im Nachlass entdeckt. „Als ich fortging" wurde von dem weltbekannten Schlagzeuger und Produzenten Curt Cress (Tina Turner, Freddy Mercury, Falco) neu arrangiert und produziert.
Curt Cress, der schon bei dem großen Udo Jürgens-Klassiker „Ich war noch niemals in New York“ das Schlagzeug einspielte, erinnert sich: „Udo war für mich immer ein Erlebnis, im Studio und vor allem privat. Diese Musik für ihn zu produzieren, war in manchen Momenten unheimlich und immer wieder ein Gefühlskarussell.“ „Als ich fortging“ erscheint am 20. September 2024 als Single-Auskopplung aus dem neuen Album „udo 90“.
„udo 90“ erscheint in 3 Konfigurationen: Als 5CD-Box / Ecolbook mit 90 Singles aus sieben Jahrzehnten, von „Es waren weiße Chrysanthemen“ (1956) bis „Zehn nach elf“ (2014), darunter natürlich alle Superhits. Als Bonus und 91. Single ist der bislang unveröffentlichte Song „Als ich fortging“ enthalten. Ein umfangreiches Booklet mit Erinnerungen der Textdichter an die Entstehung der Songs und Fotos aus dem Privatarchiv von Udo Jürgens ergänzen die schöne Kollektion. Zusätzlich gibt es eine Doppel-CD mit einer Auswahl aus 42 Singles und dem unveröffentlichten Song, eine Doppel-LP aus farbigem Vinyl mit 23 Singles und dem Bonustrack rundet die Geburtstags-Edition ab.
Im Winter 2024 erscheint außerdem eine umfangreiche Werkschau, die eine repräsentative Auswahl von insgesamt über 50 Studio- und Live-Alben beinhaltet.
Udo 90? Der Mann war doch gerade erst 66 gewesen!
Wie auch immer, es ist Zeit, ihn zu feiern. Ihn und sein Werk, das längst in die Geschichte eingegangen ist. Udo Jürgens, das Musikgenie, der Gigant mit Selbstzweifeln, der Ernsthafte mit dem Augenzwinkern, Familienmensch und Lebemann zugleich, der Entertainer, Denker und Philosoph, der Sätze geprägt hat wie „Vernunft ist der Tod der Kreativität“ und „Wenn die Erdachse nicht durch dich durchgeht, brauchst du gar nicht auf die Bühne.“ Der wohl kreativste deutschsprachige Songwriter hat über 1000 Lieder komponiert. Die Zahl der verkauften Tonträger hat die 105 Millionen überschritten. Sein Lebenswerk zählt mehr als 50 Studio-Alben und 19 Live-Alben. Viele internationale Topstars haben sich mit Udos Liedern geschmückt, so Bing Crosby, Nancy Wilson oder Shirley Bassey. Sammy Davis Jr. hat alle seine Konzerte bis ans Lebensende mit Udos „If I Never Sing Another Song“ beendet. Den Tipp dazu hatte er von Frank Sinatra.
Udo Jürgens, der Jahrhundertmensch
Udo Jürgens wird am 30. September 1934 in die wirre Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg hineingeboren. Als Udo neun ist, bringt der Vater die Familie in Norddeutschland in Sicherheit. Die Nazis verhaften ihn deshalb, stecken ihn ins KZ und verurteilen ihn zum Tode. Der Sohn flüchtet sich verzweifelt in die Musik. Das Kriegsende rettet dem Vater das Leben. Drei Jahre später beginnt Udo das Musikstudium am Konservatorium Klagenfurt. Es folgt die erste Auszeichnung für Udo, 1950 gewinnt er einen Komponistenwettbewerb des Österreichischen Rundfunks. Ein verheißungsvoller Anfang? Seine ersten Jahre als Künstler sind mager. Er spielt in Kneipen Klavier für 20 Mark am Abend, wohnt in heruntergekommenen Studentenbuden. 1956 der erste Plattenvertrag. Die Bosse verdonnern ihn zu seichten Liedern aus fremden Federn. Udo ist kreuzunglücklich, schließlich verehrt er Frank Sinatra, er liebt französische Chansons und jazzige Swing-Nummern. So etwas will er singen und selber komponieren, er will kein simples Schlagersternchen sein. 1963 feuert ihn das Label, der Musikmanager Hans R. Beierlein übernimmt. Er überredet, ja zwingt Udo geradezu, nach zwei erfolglosen Versuchen ein drittes Mal am Grand Prix Eurovision de la Chanson (heute: Eurovision Song Contest) teilzunehmen. Das ist der Durchbruch, der Sieg. „Merci Chérie“ schießt in mehr als 20 Ländern an die Spitze. Haltung hat er, eine Meinung auch. Immer öfter greift Udo Jürgens zeitkritische Themen auf. Mit Liedern wie „Lieb Vaterland“, „Ein ehrenwertes Haus“ oder „5 Minuten vor 12“. Zusammen mit seinen fröhlichen Songs und den gefühlvollen Love-Songs ergibt das ein Programm, das Millionen Fans in die Konzertsäle lockt. Spätestens nach der Pause hält es niemanden mehr auf den Sitzen. Die Leute strömen nach vorne zur Bühne zu ihrem Idol. Sie sehen ihn mit unglaublicher Intensität Klavier spielen, sie hören die unverwechselbare Stimme, sie spüren seine enorme Energie. Zu guter Letzt dann am gläsernen Flügel die Bademantel-Zugaben. Ganze Generationen hingen an seinen Lippen, weil er so vieles verstanden, so vieles mit ihnen geteilt hat. Die Sehnsüchte des Herzens, das Verlangen nach Liebe und Frieden, den Spaß an der Freud. Der Applaus gebührt ihm heute erst recht. Für den Trost, den er gespendet hat in Liedern wie „Immer wieder geht die Sonne auf“, für Songs der Menschlichkeit wie „Griechischer Wein“. Dazu die Hymnen der Fröhlichkeit „Aber bitte mit Sahne“ oder „Mit 66 Jahren“. Und die stilleren Lieder: „Was ich dir sagen will“ oder „Wahre Liebe ist ganz leise“. All diese Songs sind auf „udo 90“ vertreten, auch Klassiker wie „Ich war noch niemals in New York“, „Ich weiß, was ich will“ und das Duett mit Tochter Jenny „Liebe ohne Leiden“. Songs, die Udo Jürgens zu einem der größten deutschsprachigen Songwriter des 20. Jahrhunderts machen.
Mit 90 ist noch lange nicht Schluss!
„Ich habe mir mehr erfüllt, als ich je geträumt habe. Und ich habe immer noch mehr Träume, als ich je von mir erfüllt bekommen kann.“ So war er. Dem Leben dankbar und dennoch nie zufrieden. Er hat sich tausend Träume verwirklicht dank einer genialen Begabung und eines unendlichen Arbeitseifers. So wurde er zum Ausnahmekünstler und für Generationen zum Idol und Freund. Er hat die Welt besungen, so wie er und sein Publikum sie erlebt haben. Vor zehn Jahren ist der Jahrhundertmensch Udo Jürgens gegangen und doch noch immer unter uns. In all seinen Liedern. Musikwerke, die bleiben werden, weil sie Hoffnung verströmen, träumen lassen, eine Meinung haben, aufrütteln. Lieder, die sanft und frech sind, ironisch und selbstkritisch. Und sie schenken uns so viel. „Nur ein Lächeln“, zum Beispiel.
Danke, Udo!