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06.09. - 18.10.2024 Ausstellung „Ese Retumbar" LANDMANN-31 Köln

ESE RETUMBAR LandmannKartographie eines Herzens Gebiets, das vibriert

Das Grollen ist ein anhaltender Klang, der in das kollektive Gedächtnis eindringt. Im Werk von Rita Simoni wird dieses Konzept in einer Installation zum Leben erweckt, die von der Kraft der Beats und der historischen Beharrlichkeit vibriert. Durch die Verschmelzung künstlerischer Disziplinen lädt Rita uns ein, dem Echo der Vergangenheit zu lauschen, das auch in der Gegenwart nachhallt, insbesondere in der Geschichte des Volkes der Querandí, das ursprünglich aus dem Gebiet stammt, das wir heute Argentinien nennen. Für Rita pulsiert, pulsiert und besteht die Kunst. Intuitionen verwandeln sich wie Herzschläge in Werke, die mitschwingen. Während das Pochen konstant und kaum wahrnehmbar ist, ist das Grollen eine kraftvolle, wenn auch vergängliche Manifestation. In „Ese retumbar“ bringt die Künstlerin diese Dualität auf die Bühne und lädt uns ein, über die historische Beständigkeit und die Bedeutung der Bewahrung der Stimme und Erinnerung indigener Völker nachzudenken.

Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht das Volk der Querandí, einer der ersten Bewohner Argentiniens in der heutigen Provinz Buenos Aires. Durch Klänge, Bilder und Objekte führt uns Rita Simoni dazu, den Echos ihrer Kultur zu lauschen und über ihr Erbe nachzudenken. Die Arbeit betont, wie wichtig es ist, die Erinnerung an diese Menschen wachzuhalten und ihren Beitrag zur Kulturgeschichte des Landes anzuerkennen. In Anlehnung an den prominenten indischen Intellektuellen Gayatri Spivak wird diese Aktion als eine Möglichkeit interpretiert, Klang zu entkolonialisieren, verstummte Stimmen wiederherzustellen und die Mündlichkeit als Form der Wissens- und Kulturvermittlung zurückzugewinnen.

Wie es in diesen südlichen Ländern der Fall ist, wo die Bewohner eine Mischung unterschiedlicher Herkunft sind, besteht auch „Ese retumbar“ aus Kombinatorik; Als transdisziplinäres Werk verbindet es Fotografie, weiche Skulptur, Fadenmalerei, Keramik und Klangmalerei, um ein sinnliches Zeichen zu schaffen, das das Ursprüngliche und das Zeitgenössische miteinander verbindet. Diese Transdisziplinarität ermöglicht es uns, eine komplexe und vielschichtige Geschichte aufzubauen, die sich mit Themen wie Identität, Erinnerung und sozialer Gerechtigkeit im Zusammenhang mit dem Territorium befasst. Wenn wir davon ausgehen, dass unsere Sprache unsere Wahrnehmung der Welt prägt, könnten wir die Worte aus „Ese Retumbar“ als Metapher für die willkürliche Zersplitterung verstehen, unter der das Volk der Querandí litt. Worte, die auf das Territorium hinweisen – wir sind das Wasser; wir sind das Feuer; wir sind die Erde; wir sind der Wind – und sie verbinden uns mit den tiefsten Wurzeln unserer Identität; eine, die aus Arroganz und Schweigen besteht, aber auch aus Erholung und unzerbrechlicher Widerstandsfähigkeit, wie die des Flusses, der trotz Dürren und Überschwemmungen immer einen Weg findet, vorwärts zu kommen. Die Querandí-Sprache ist trotz der Versuche, sie zum Schweigen zu bringen, weiterhin im Fluss und bereichert unsere Kultur.

„Ese Retumbar“ ist viel mehr als ein Kunstwerk. Es ist eine Einladung, über unsere Geschichte nachzudenken, kulturelle Vielfalt anzuerkennen und sich für den Aufbau einer gerechteren Zukunft einzusetzen. Das Grollen der Geschichte hallt weiterhin in unseren Ohren wider und erinnert uns daran, dass die Vergangenheit nicht vergessen ist und dass ihr Erbe im Jetzt präsent bleibt. Die Unmöglichkeit, den Titel ins Deutsche zu übersetzen, unterstreicht die Einzigartigkeit des kulturellen Erlebnisses und die Bedeutung der Wahrung der sprachlichen Vielfalt. Indem wir die Perspektive von Spivak integrieren, der aus dem globalen Süden schreibt, möchten wir hervorheben, wie Rita Simonis Werk über die bloße künstlerische Darstellung hinausgeht. Es wird zu einem politischen und sozialen Akt, zu einer Möglichkeit, den Machtstrukturen, die indigene Völker zum Schweigen gebracht haben, Widerstand zu leisten und sie umzuwandeln. Die Arbeit lädt die Betrachter ein, über die eigene Rolle beim Aufbau einer gerechteren und gerechteren Gesellschaft nachzudenken.

Kuratorin: Mariana Rodríguez Iglesias

Musikalisch wird die Vernissage untermalt mit Trompetensoli des argentinischen Jazz-Trompeters Ed Parete.

Die Ausstellung entstand unter Mitwirkung der Gemeinschaft „Pueblo Nación Querandí“.

Ausstellungsdauer: 06.09. - 18.10.2024, täglich 10 – 22 Uhr
Vernissage Fr., 06.09.2024, 19 Uhr

Ausstellungsort:
LANDMANN-31 | Eine-ART-Passage
Landmannstr. 31 in Köln Neuehrenfeld

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