Amnesty-Umfrage: 6 von 10 Deutschen fordern eine bessere Regulierung von Tech-Konzernen im Datenschutzbereich

amnesty logo• Deutschland bewegt sich vorsichtig durchs Internet
• Der Zugang zu Onlinediensten darf nicht an die Bedingung geknüpft sein, die Kontrolle über die eigenen Daten zu verlieren
• Die Werte aus Deutschland sind Teil einer internationalen Befragung: Teilgenommen haben knapp 10.000 Menschen aus neun verschiedenen Ländern, darunter auch Brasilien, Indien, Südafrika und die USA
• Die Zahlen aus Deutschland weichen in einigen Punkten von internationalen Trends ab

BERLIN, 03.12.2019 – Aus einer neuen Amnesty-Umfrage geht hervor, dass 63 Prozent der Befragten in Deutschland sich einen besseren Schutz ihrer Rechte durch staatliche Regulierung der Tech-Giganten wünschen. Nur 16 Prozent sehen keinen Regulierungsbedarf. 53 Prozent haben Bedenken, was die Erhebung und Verwendung ihrer persönlichen Daten durch große Technologieunternehmen angeht. Deutschland liegt damit unter den internationalen Durchschnittswerten (73 Prozent bzw. 71 Prozent). Jedoch zeigen die Zahlen, dass Deutschland sich vorsichtig durchs Internet bewegt: Ein knappes Drittel vermeidet einzelne Plattformen und jeder Fünfte versucht, persönliche Informationen wie Alter oder sexuelle Orientierung im Netz geheim zu halten. Die Befragung wurde über das britische Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführt.

„Die Ergebnisse der Amnesty-Umfrage unterstreichen, dass die Menschen im Internet aktiv sein wollen, ohne gezwungen zu sein, von Konzernen wie Google oder Facebook ausgespäht zu werden“, sagt Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland. „Und es wird auch deutlich, dass sich der Großteil der Bevölkerung ein konsequentes Eingreifen der Bundesregierung gegen die dauerhaften Verletzungen ihrer Privatsphäre wünscht.“

Die Umfrageteilnehmer, die sich Sorgen um die Erhebung ihrer persönlichen Daten machen, stören sich am stärksten an der Verletzung ihres Rechts auf Privatsphäre (72 Prozent). Eine Mehrheit (58 Prozent) fürchtet zudem, die Kontrolle über ihre persönlichen Daten zu verlieren (internationaler Vergleich: 62 Prozent und 59 Prozent).

Die Umfrageergebnisse spiegeln die Analyse von Amnesty International wider, dass das Geschäftsmodell von Facebook und Google systemische Verletzungen von Menschenrechten in Kauf nimmt. Im November veröffentlichte Amnesty einen detaillierten Bericht, der aufzeigt, dass das auf umfassender Erfassung und Überwachung basierende Geschäftsmodell der beiden Tech-Giganten mit dem Recht auf Privatsphäre und informationelle Selbstbestimmung unvereinbar ist. Zu diesem Recht gehört die Wahrung des Privatlebens, die Kontrolle über persönliche Informationen und das Recht auf einen Raum, in dem man sich frei entfalten kann. Der Bericht unterstreicht zudem, dass dieses Geschäftsmodell noch eine ganze Reihe weiterer Rechte fundamental bedroht, so zum Beispiel die Rechte auf Meinungs-, Gedanken- und Versammlungsfreiheit sowie das Recht auf Gleichberechtigung und Nichtdiskriminierung.

Amnesty International fordert Regierungen auf, das auf Überwachung basierende Geschäftsmodell umzukrempeln und Bürger vor Menschenrechtsverstößen durch Konzerne zu schützen.

Insgesamt wurden rund 10.000 Personen aus neun verschiedenen Ländern (Brasilien, Dänemark, Ägypten, Frankreich, Deutschland, Indien, Norwegen, Südafrika und USA) zu ihrer Einstellung hinsichtlich Online-Datenschutz und der Rolle der Tech-Giganten befragt. In Deutschland nahmen 1.001 Erwachsene an der Befragung teil.

Quelle: AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND e.V.

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Gesundheit und Bildung

„Studieren probieren“: Schnuppertage an


Schnuppertage Alanus Hochschule c Nola Bunke„Studieren probieren“: Unter diesem Motto lädt die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft vom 21. bis 24. Mai 2024 Studieninteressierte nach Alfter bei Bonn ein. Im Rahmen der Schnuppertage können sie in Seminare, Vorlesungen, Workshops und ...


weiterlesen...

03.05. – 30.05.2024 Ausstellung


Einladungskarte Cindy Dumais Dragonfly legs  2021 Bild Cindy DumaisDie Gruppenausstellung „Materialities“ versammelt die Künstler*innen Julien Boily, Cindy Dumais, Amélie Laurence Fortin, Vincent Hinse und Mathieu Valade der Künstlergruppe AMV (Art / Mobilité / Visibilité) aus Kanada

In unserem thematischen Ausst...


weiterlesen...

Atomwaffengegner will Friedensgebot und


antimilitaristischer Protest am Fliegerhorst Buchel 8.5.2023Weimar / Koblenz, 12.5.2024. Am 8. Mai 2023 protestierte eine Gruppe von sieben Aktivisten gewaltfrei gegen die zwanzig US-amerikanischen Atombomben, die auf dem Bundeswehr-Flugplatz Büchel / Eifel lagern. Die Gruppe spazierte durch das offene Bau...


weiterlesen...

Rund 20.000 Raver feiern MAYDAY "united“


MAYDAY 2024 001 A9 1516 web35 Top-DJs auf vier Bühnen präsentierten 12 Stunden lang
Techno, Hardtechno, Hardcore, Hardstyle und Uptempo in
den Dortmunder Westfalenhallen

In der Nacht zum 1. Mai feierten rund 20.000 Fans der elektronischen Musikszene
gemeinsam und friedlich den...


weiterlesen...

Chatbot zur Europawahl 2024


bPb LogoChatbot beantwortet wichtige Fragen zur Europawahl und zur EU // Abrufbar ab 13. Mai 2024 auf www.bpb.de und via Telegram 

Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb veröffentlicht am 13. Mai 2024 einen Chatbot zur Europawahl. Auf den Webseiten...


weiterlesen...

1LIVE etabliert erfolgreich neues


1LIVE AB24 Captain Danger Timo Grau  klAm 10. und 11. Mai stand Bochum für ein Wochenende Kopf. 1LIVE hisste seine Segel im Bermuda3eck und brachte bestes Musikprogramm in die coolsten Venues der Stadt. Bei schönstem Frühlingswetter feierten tausende Hörer:innen in Bochum Stars wie&nbs...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop