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Ausstellung „Der Tag des weissen Kranichs - Klaus Damm"

Mittwoch, 29. Juni 2016
17:00-19:30 Uhr

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Der Tag des weißen Kranichs – Visiografien

In Klaus Damms Arbeiten greifen verschieden Kunstformen ineinander. Der Komponist und Klang-Bild-Künstler verbindet Fotografie, interpretierende Bildbearbeitung, Bildmontage, Videokunst und Video-Compositing sowie elektronische Musik und Sprache zu in ihrer Inszenierung variablen Großformen, deren Elemente sowohl jeweils einzeln Gültigkeit haben als auch in ihrem Ineinandergreifen: Metapher einer Ganzheit, deren – in sich
wahre – Teilaspekte immer nur bestimmte Blickwinkel auf eine umfassendere Wahrheit vermitteln. Ein in sich bewegter, potenziell unendlicher Klang-Bild-Kosmos als Einheit aus lebendiger Vielfalt – statisch und in Entwicklung zugleich, ein „Glasperlenspiel“.

Wie sieht der Gestaltungsweg dahin im Einzelnen aus? Es beginnt mit Fotokunstwerken, die auch für sich stehen – einzeln oder in Werkgruppen, bereits in mehrfachen RAW-Entwicklungen zu Aussagevarianten stilisiert. Daraus werden in abstrahierenden Bild-Composings komplexe Montagen, vielfältige Ausdrucksdimensionen
dialogisierender Motivwelten. Mit „Ebenen-Verrechnungen“ und modifizierenden „Einstellungsebenen“ erzeugt Klaus Damm daraus ein weites Spektrum dichter Energieszenarien, manifestiert in Bildwolken aus bis zu mehreren hundert zusammengehörigen Visiografien – präsentiert auch großformatig als Tafelbilder.

Aus derartigen Bildfamilien gestaltet der Künstler Bewegtbild-Sequenzen – Elemente, die er mehrschichtig überlagert als Bausteine zur komponierten Form führt, zu „Video-Visiografien“. Formale Prozesse legt Klaus Damm auch in der Videokomposition mit kontrapunktischen Verfahren und Techniken der Materialentwicklung aus der posteriellen Musik der Webern-Nachfolge an.

Die Videoebene komponiert Klaus Damm in einer polyphonen Beziehung zu seiner elektronischen Musik. Klang und Bild formt er in einem parallelen Gestaltungsprozess aufeinander bezogen. Wie bei der Bildkomposition werden auch in der Musik Keimzellen zum Ausgangspunkt für bewegte Flächen, perkussive Haltepunkte, lineare Geflechte, Fundamente, Lichter. Es entstehen neue Gebilde: rhythmisch-metrisch strukturiert oder
amorph, melodisch fassbar oder ganz in einem bewegten Hyperraum verwoben.

In solcher Verbindung von Klang und Bild entsteht keine Dopplung, keine synästhetische Spiegelung einer Videoschicht durch Musik, wie sie häufigen Hör- und Seh-Erwartungen entspräche. Ebensowenig geht es um einen isolierten Soundhintergrund zu einem Video oder um algorithmische Visualisierung eines Musikstücks. Stattdessen entfalten sich Musik und Video in einem lebendigen Dialog aus Annäherung und Entfernung. So können beispielsweise in manchen Zonen der Gesamtkomposition intensiv greifende Video-Segmente über zartruhigen Klangflächen stehen, während an anderen Stellen sich beide Welten in inniger Verbindung umarmen, um danach wieder in atmenden Austausch zu gehen.

Die Oberflächengestalt von Klaus Damms Arbeiten hat in allen Medien etwas Unmittelbares, Greifbares: Anklänge an Körperlichkeit, Frugales oder Kristallstrukturen, elementare rhythmisch-melodische Keimzellen und räumliche Klanggebilde. In der Tiefenstruktur verbinden sich diese Elemente zu polyphon verwobenen archetypischen
Assoziationskontexten – kreisende Universen jenseits der Zeit. Es entstehen fremde und zugleich vertraute Welten: Wege nach Innen, zur Ganzheit.

So versteht sich auch die Video-Visiografie „Der Tag des weißen Kranichs“ als Metapher eines Veränderungsprozesses, eher abstrahierte Energiebilder von Wandlungsstationen als Nachzeichnung der „Handlung“, wie ein in Märchen aus archaischer Zeit:

„Eine Stammesgesellschaft lebt ihren streng ritualisierten Kult der geheimnisvollen Magie und des Schicksalhaften.

Der Tag der Erscheinung des weißen Kranichs bewirkt Wandlung. Die Begegnung des Stammes mit dem Träger des Lichtes und der Erkenntnis verändert das Verstehen von zuvor wie unveränderlich Wahrgenommenem. In neuer Sinnhaftigkeit lässt das Licht des weißen Kranichs tiefe Verwurzelung in der Freiheit universellen Seins erfahren. Als der Kranich die Welt des Stammes am Abend verlässt, ist nichts wie zuvor.“

©2016 Text: Klaus Damm 2016

Vernissage: 04.06.2016 um 19:00 Uhr
Finissage: 01.07.2016 um 19:00 Uhr

Ausstellungsdauer: 04.06.2016 – 01.07.2016
Mittwoch und Freitag 17:00 bis 19:30 Uhr
Sonntag 15:00 bis 17:30 Uhr

 

Ort 

Galerie DISPLAY

Höningerweg 218 b
50969 Köln
Deutschland NRW
0221/9227679
http://www.galerie-display-koeln.de/ 

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