RONI HORN "Give Me Paradox or Give Me Death"Dienstag, 16. April 2024 |
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Das Kölner Museum Ludwig zeigt vom 23. März bis 11. August 2024, eine große Werkschau der US- amerikanischen Künstlerin Roni Horn. Der leitende Kurator, Herr Yilmaz Dziewior, konnte sogar Zeichnungen im Atelier der Künstlerin entdecken, die der Öffentlichkeit bislang nicht präsentiert wurden, also ihre Uraufführung im Ludwig Museum erleben. Frau Roni Horns Arbeiten sind zutiefst beeindruckend, Ihr mediales Repertoire feinsinnig und gewaltig zugleich, die Darbietung in den Räumen des Kölner Museums grandios. Besonders einnehmend im Saal DC zu sehen, der neben Paarportaits der Künstlerin, die Arbeit Untitled („The tiniest piece of mirror is always the whole mirror.”), dem Publikum präsentiert wird. Raum und Werk ergeben ein luftig erhebendes Miteinander, die großen Glasrundformen scheinen mittels ihrer Oberflächen und Reflexionen, zwischen Boden und Luft vielfältige Verbindungen zu schaffen, die enorme Höhe des Raumes ist perfekt, um diese Zwischenraumenergie der Arbeiten tragen zu können. Die in schwindelnder Höhe befindlichen fotografischen Portraits der Künstlerin, stetig als Paar präsentiert, mit unerheblichen Zeitabstand aufgenommen, lassen den Eindruck entstehen, dass wachende Beobachter in großer Zahl zugegen sind. Für diese große Werkschau von Roni Horn waren umfängliche Kräfte am Werk. 2024 ist das Jahr des kulturellen Austausches zwischen dem Land NRW und den USA, drum hat auch das Ministerium für Kunst und Bildung seinen Beitrag zur Umsetzung der Werkschau von Roni Horn geleistet. Neben zahlreichen privaten Unterstützern und Institutionen aus Kultur und Wirtschaft, gilt auch der Peter und Irene Ludwig Stiftung ein besonderer Dank, die ebenfalls Mittel zur Ausstellung beisteuerte. Zur Pressekonferenz erschien Frau Carla Cucini aus Aachen, als Repräsentantin der Ludwig Stiftung. Der Titel der Ausstellung verweist auf ein Zitat des US amerikanischen Unabhängigkeitskämpfers Patrick Henry, aus dem 18. Jahrhundert, welches im O-Ton jedoch das Wort „Freiheit“, statt „Paradox“ führt. Erhellend in diesem Zusammenhang ist, wie eine Co-Kuratorin, Frau Kerstin Stakemeier, der Ausstellung im dazu erschienenen Katalog prägnant formuliert, dass Frau Horn den Rezipienten durch Niederschlag, durch ein sich stetig wandelndes Wetter, schickt. Vermeintlich fixe Bezugspunkte werden aufgelöst und sowohl Wandlung, wie Veränderung, als maßgebendes Lebensprinzip dargestellt und dies auch in seinen traurigen und brutalen Aspekten, wie einer Videoarbeit von Frau Horn näher ausgeführt wird. Die Frage nach möglicher Freiheit, nach dem Paradoxon des Lebens, eben über die Macht der Elemente zu beleuchten und das Menschsein, wie den menschlichen Blick auf Leben, zu relativieren, ist großartig und eben auch großartig in den Bereich der bildenden Kunst von Frau Horn transportiert. Frau Horn entzieht sich ausdrücklich der dem Menschen innewohnenden Kategorisierungsbestrebung, will ihre Arbeiten im Wandel und Walten der Elemente verortet wissen, daher auch die wiederkehrende „Paarstruktur“, quasi als kleinste Einheit der Contraperspektive und sei sie auch nur im Minimalbereich von Zeit und Bildelement festgehalten. Abschließend mag noch auf die besonders hervorzuhebende Arbeit, gleich im Eingangsbereich zur Ausstellung, verwiesen werden. Rechts und links der Treppe befinden sich zwei große Stellwände, mit jeweils 48 Portaitfotografien eines jungen Mädchens, in vielfältigsten Posen und Stimmungslagen, der Wandelbarkeit des Wetters gleich. Der dazugehörige Katalog ist gleichsam ein Wunderwerk. Orientierungsgewohnheiten, wie oben/unten/hinten, etc., werden gebrochen, die Vervielfältigung des Bildmaterials vehement untersagt. “This is Me, This is You“, ist ein Postulat gegen Kategorisierungseinengungen, ein Wille zur Lebendigkeit und zur Schönheit des Seins. Roni Horn Museum Ludwig Öffnungszeiten: #MLxRoniHorn Programmergänzungen: Das Begleitheft zur Ausstellung finden Sie hier: auf Deutsch / auf Englisch Abbildung: Roni Horn, Portrait of an Image (with Isabelle Huppert), 2005-6, 50-teilig, Foto: Genevieve Hanson, Courtesy the artist and Hauser & Wirth., © Roni Horn - (Grotebrune Museum Ludwig) |
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Ort Museum LudwigHeinrich-Böll-Platz |
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