Wolf Hamm_Die Zuflucht, 2015, Acryl hinter Acrylglas acrylic behind acrylic glass, 110 x 85 cm.jpg 

Ausstellung "This Is Where We Are"

Mittwoch, 28. Oktober 2015
12:00-19:00 Uhr

Als iCal-Datei herunterladen

   

Bei „This Is Where We Are“ handelt es sich um die erste gemeinsame Ausstellung der drei miteinander befreundeten Maler Wolf Hamm (Deutschland), Ross Ryan (Schottland) und Diamantis Sotiropoulos (Griechenland).

In den Werken von Wolf Hamm (*1974 in Delmenhorst, lebt und arbeitet in Berlin) geht es um nichts weniger als Erkenntnis, Wahrheit und Freiheit. In den meist vielfigurig angelegten Arbeiten des Berliner Künstlers kann sich der Betrachter verlieren im Versuch, das Rätsel zu lösen – das Rätsel des Bildes und das des Lebens. Dabei geht es Hamm nicht darum, fertige Antworten zu liefern, sondern die richtigen Fragen zu stellen. Hamm bringt den Betrachter dazu, sich ständig neu zu orientieren. Personen, Tiere und Vegetation erscheinen in seinen Werken in einem chaotischen Durcheinander, um zugleich miteinander in geheimnisvoller Verbindung zu stehen. Dabei kappt er die Bezüge, ohne jedoch eine Sinnerfassung völlig unmöglich zu machen. Hamms virtuose Malerei wird so zum Instrument, um die Welt zu kommentieren und dem Betrachter mögliche Ausblicke anzubieten.
Was auf den ersten Blick wirkt wie Collagen aus Zeitschriften, Comicheften und Werbeanzeigen entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als aufwendige und detailverliebte Hinterglasmalerei – eine Technik, die Wolf Hamm erlaubt, farblich brillante Arbeiten zu schaffen.

Der schottische Maler Ross Ryan (*1974 in Crinan, Argyll, Schottland) legt seinen thematischen Schwerpunkt auf das Darstellen von extremen und emotionalen Landschaften. Ryans Werke haben einen starken Bezug zum Menschen, auch wenn dieser nicht direkt in den Arbeiten zu finden ist, nicht sichtbar wird. Es ist eine generelle Sicht auf das Individuum und seine Umgebung, das Spuren hinterlässt, die von Flora und Fauna zurückerobert wurden. Stadt und Land sind für Ryan fließend ineinander übergehende Räume, die in ihrer Charakteristik partiell polar aufgebaut sind, sich aber dadurch nicht konträr gegenüberstehen müssen. Um diese Eigenschaften fassen zu können – ein gesetztes Ziel des Künstlers – ist das Arbeiten im Freien die notwendige Bedingung zur Verbildlichung von identifikationsschaffenden Atmosphären. Diese Orte variieren zwischen Extremsituationen und Alltäglichkeiten – von der Mitte des Atlantischen Ozeans bis hin zu fast gediegenen Momenten des nächtlich-urbanen Dschungels von Berlin. Die Bewegung zwischen den Orten, ob mit seinem treuen Van, dem eigenen Boot, zu Fuß oder auf dem Rad, macht die Werke von Ross Ryan nicht nur abwechslungsreich, sonder verleiht ihnen eine authentische und nachvollziehbare Dynamik.

Mit düsterem Humor vermischt Diamantis Sotiropoulos (*1978 in Athen, lebt und arbeitet in Athen und Berlin) in seinen Papierarbeiten religiöse und nationale Symbole mit historischen und mythologischen Figuren. Sind seine apokalyptischen Kompositionen aus schwarzer Tusche, akzentuiert durch reliefartig strukturierte Goldfarbe, inzwischen strikt mit Bleistift gearbeiteten Zeichnungen gewichen, zeigt sich auch weiterhin Sotiropoulos‘ Interesse an der dunklen Seite der menschlichen Existenz: dem Dominieren und Zerstören, dem er mithilfe von zoologischen Bestien Gestalt verleiht. Sotiropoulos spielt in seinem Werk mit einer Vielzahl von Zitaten, Verweisen und Referenzen. Die Figuren seiner Papierarbeiten entnimmt er dem mythologischen Erbe der griechischen Heimat ebenso wie der mitteleuropäischen Sagenwelt und der Ikonographie der abendländischen Kunstgeschichte. Formal finden sich Anlehnungen an mittelalterliche Buchmalerei, Karikaturen der europäischen Neuzeit und die Ästhetik neuer virtueller Realität. So scheinen uns die Welten, die der Künstler entwirft, zunächst vertraut, die Bildgewalt und existenzielle Dringlichkeit seiner Sujets als Resümee viele tausend Jahre alter Kulturgeschichte. Doch sind Diamantis Sotiropoulos' Figuren von einem mal melancholischen, mal unheilvollen Geheimnis umgeben. Die Geschichten, von denen sie erzählen, sind noch nicht zu Ende, sie dauern an.

Ausstellungsdauer: 10.10.- 14.11.2015
Öffnungszeiten: Di-Fr 12-19h, Sa 12-18h u.n.V.

Foto: Wolf Hamm_Die Zuflucht, 2015, Acryl hinter Acrylglas acrylic behind acrylic glass, 110 x 85 cm

 

Ort 

Galerie Biesenbach

St.-Apern-Straße 44-46
50667 Köln
Deutschland NRW
+49-221-169 38 92
http://www.galerie-biesenbach.com 

Anfahrt und Karte (klicke auf Symbol)

Veranstaltungsort:  Beschreibung Anfahrt Info mehr...
andere: Kunst und Kultur, Köln Szene
mehr aus: Köln
weitere von:
Galerie Biesenbach

Teilen

 

 zum Kalender

 

You have no rights to post comments

Datenbank von lebeART

weitere Beiträge

Musik / Film

Neuer Stadtteil, atemberaubende


Power Plant SketchbookIn drei Wochen öffnen sich die Tore der verrücktesten Festivalstadt Europas. Vom 19. bis 21. Juli verwandelt PAROOKAVILLE den Airport Weeze (NRW) in die »City of Dreams«, die 225.000 Bürgerinnen und Bürger und über 300 DJs und Musiker:innen b...


weiterlesen...

Energie aus Weinbau-Biomasse - TH Köln


Bild Thomas MockenhauptBei der Weinherstellung fallen Reststoffe wie Trester – der feste bis breiartige Rückstand nach dem Pressen der Trauben – und Rebholz nach dem Schneiden der Reben an. Diese bleiben bislang weitgehend ungenutzt. Wie die Biomasse verwertet werden kö...


weiterlesen...

Neues Online-Portal bietet Kommunen


forum ZFD LogoKöln/Salzwedel – Ein neues Online-Portal bietet Verantwortlichen in Kommunen Orientierung und Unterstützung im Umgang mit Konflikten.  Das Portal ist ein Gemeinschaftsprojekt des forumZFD und des K3B – Kompetenzzentrum für Kommunale Konfliktberatu...


weiterlesen...

Gaffel: 333 Partyfässchen für die


240702 Gaffel Stadion Becher Ronny Heimann im Schal Foto B.Hammer honorarfreiKöln, 2. Juli 2024 – Die Privatbrauerei Gaffel spendet 1.665 Liter Kölsch für die Fans des 1. FC Köln im Rahmen der Aktion Torkonto.

In der Abstiegssaison erzielten die Spieler des FC bei ihren Heimspielen im RheinEnergieSTADION 15 Tore. Dabei gin...


weiterlesen...

Preisträger*innen der Förderstipendien


stadt Koeln LogoHerausragende Leistungen werden mit insgesamt 60.000 Euro unterstützt

Die Stadt Köln vergibt jährlich fünf Förderstipendien in Höhe von je 12.000 Euro in den Sparten Bildende Kunst (Friedrich-Vordemberge-Stipendium), Medienkunst (Chargesheimer-Sti...


weiterlesen...

Komplexe Fragen, tiefgreifende Diskurse


phil.COLOGNE2024 Rosa MauHieronymus Ronneper lowresAm heutigen Dienstag geht die zwölfte phil.COLOGNE nach acht erfolgreichen Festivaltagen zu Ende. Insgesamt 21.000 Menschen besuchten die erneut rund 60 Veranstaltungen des internationalen Philosophiefestivals in Köln, darunter 4.000 Schüler:innen...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop