USA: Kinder werden inhaftiert und schikaniert

amnesty logoKinder und Jugendliche sind seit Monaten rechtswidrig in einer Notunterkunft in Homestead, Florida, unter katastrophalen Bedingungen inhaftiert. Das dokumentiert ein neuer Amnesty-Bericht. Die rechtswidrige Praxis ist das Ergebnis der aktuellen US-amerikanischen Einwanderungspolitik, die auf Abschreckung und Bestrafung setzt. Amnesty International fordert die Schließung der Notunterkunft in Homestead und eine Überprüfung der Bedingungen dort und in anderen Einrichtungen.

BERLIN, 17.07.2019 – Die privat geführte Notunterkunft in Homestead, Florida, in der Kinder und Jugendliche untergebracht werden, die alleine in die USA einreisen, muss so schnell wie möglich geschlossen werden. Zu diesem Ergebnis kommt der Amnesty-Bericht „No home for children: The Homestead ‚Temporary Emergency‘ Facility“. Amnesty-Researcher besuchten die Einrichtung im April und im Juli 2019. Teilweise waren dort fast 2.500 Kinder im Alter von 13 bis 17 Jahren untergebracht. Zurzeit sind dort knapp 2.000 Kinder in Haft.

„Mehrere tausend Kinder und Jugendliche sind seit Monaten rechtswidrig in einer Notunterkunft in Homestead, Florida, unter katastrophalen Bedingungen inhaftiert. Damit verletzt die US-Regierung die Rechte dieser Kinder, die auf der Flucht vor Gewalt und Verfolgung in ihren Heimatländern Schutz in den Vereinigten Staaten suchen“, sagt Sumit Bhattacharyya, USA-Experte bei Amnesty International in Deutschland. „Im April 2019 verbrachten unbegleitete Kinder im Schnitt 52 Tage in der Notunterkunft in Homestead. Ein Kind, mit dem Amnesty sprach, war insgesamt acht Monate dort. Diese lange und unbefristete Inhaftierung von Kindern in Homestead und ähnlichen Einrichtungen verstößt gegen die Menschenrechte und widerspricht dem temporären Charakter einer Notunterkunft“, sagt Bhattacharyya.

Amnesty kritisiert zudem die restriktiven Bedingungen in Homestead: „Verängstigt und getrennt von ihren Familien werden die Kinder und Jugendlichen streng kontrolliert, gemaßregelt und schikaniert. Wenn sie Dinge für den täglichen Bedarf benötigen, müssen sie ihre Wünsche schriftlich über ein offizielles Antragsformular anmelden: das gilt zum Beispiel auch für Mädchen, die Damenbinden benötigen. Viele Kinder sprechen indigene Sprachen und können die Formulare daher gar nicht erst ausfüllen und ihre Bedürfnisse mitteilen.“

Die meisten betroffenen Kinder haben sogar Familienmitglieder in den USA, die sie aufnehmen würden. „Die Inhaftierung der unbegleiteten Kinder ist ein weiterer Baustein der US-amerikanischen Einwanderungspolitik, die auf Bestrafung und Abschreckung setzt. Das zeitgleiche Vorgehen der Regierung gegen bereits in den USA lebende Migranten erhöht den Druck auf die gesamte Familie und verhindert die Familienzusammenführung. Die Kinder müssen unnötig lange in den Unterkünften bleiben, weil sich ihre Familien aus Angst vor Repressionen nicht trauen, sie abzuholen.“

„Amnesty fordert die Schließung der Notunterkunft in Homestead und eine Untersuchung der Bedingungen in allen anderen staatlichen Einrichtungen, in denen unbegleitete Kinder inhaftiert sind“, fordert Bhattacharyya. „Die betroffenen Kinder müssen sofort in staatlich lizensierten, kleinen Unterkünften untergebracht und in die Obhut von geeigneten erwachsenen Betreuern gegeben werden. Geflüchtete Kinder und Jugendliche brauchen Schutz, sie dürfen nicht für ihre Flucht bestraft oder für die Abschreckungspolitik der US-Regierung instrumentalisiert werden.“

Quelle: www.amnesty.de

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