Filmreihe Tüpisch Türkisch 08.-11.11. im Filmhaus Köln

metropolis logo1Filmreihe im Filmhaus Köln 08.-11. November 2012

Die türkische Wirtschaft prosperiert, doch mit der Modernisierung wächst allmählich die Einsicht, dass soziale und ökologische Ressourcen begrenzt sind. Zahlreiche neue Dokumentarfilme befassen sich daher mit den Langzeitfolgen hemmungslosen Fortschritts. Dies gilt ebenso für den Bauboom im urbanen Ballungsraum Istanbul wie für Staudammprojekte in entlegenen Provinzen…
 
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf aussterbenden Sprachen, Musikkulturen und Völkern, die jetzt, nach jahrzehntelanger Repression und unter immer noch schwierigen Bedingungen, ihr Leid auszudrücken versuchen. Biografische Spurensuche prägt die neuen Filme zum Schicksal der Kurden, häufig erscheint das Tonband oder die Kamera als Aufzeichnungsmedium des verlöschenden kulturellen Gedächtnisses.
 
Selbst das deutschtürkische Kino findet sich derzeit im türkischen Osten wieder: Der Berliner Theaterprovokateur Tamer Yigit drehte dort „Karaman“ – eine „Familienaufstellung“ des Landes - und benennt darin die drei wichtigsten Akteure: die noch immer durch den Putsch belasteten Kemalisten, die zu neuer Macht und Selbstbewusstsein gelangten Religiösen und jene, die zwischen diesen Blöcken keinen Ort finden.  
 
„Tüpisch Türkisch 2012“ versammelt ökologische, soziale, kulturelle Momentaufnahmen eines Landes in Bewegung – auf dem Land, in der Stadt am Fluss…
 
 Programm & Organisation: Amin Farzanefar & Lale Konuk
Veranstalter: Melanchthon-Akademie, Filmhaus Köln

Kölner Filmhaus e.V.
Maybachstr. 111
50670 Köln
Telefon: +49 221 222 710-0
Telefax: +49 221 222 710-99
E-Mail: info@filmhauskoeln.de
Internet: www.filmhauskoeln.de

Filmprogrammzeiten:

Donnerstag 8. November
19:30 Future lasts Forever / Gelecek Uzun Sürer
R: Alper Özcan
TR 2011 // 108 min // OmU 35mm
Gespräch mit Produzent
 
21:15 Karaman
R: Tamer Yigit, Branka Prlic
TR/D 2012 // 100 min // Bluray // OmU
 
Freitag 9. November
19:30 Turkish A + / Türkçe Pekiyi
R: Murat Bayramoglu
TR 2012 // 27 min // DigiBeta // OmeU doc
Where is my Mother tongue / Ana Dilim Nerede
R: Veli Kahraman  
TR 2012 // 61 min // HDcam // OmeU
Im Anschluss Werkstattgespräch mit Faysal Dagli, Journalist und Gründer der kurdischen Le Monde Diplomatique
 
21:30 Die Stimme meines Vaters / Babamin Sesi  
R: Orhan Eskiköy, Zeynel Dogan
TR/D/F // 2011 // 88 min
 
Samstag 10. November
17:00 Damn the Dams / Iste Böyle
R: Osman Sisman, Özlem Sariyildiz
TR 2012 // 46 min // OmeU doc
 
18:00 Village / Yurt
R: Muzaffer Özdemir  
TR 2011 // 77 min // 35mm // OmeU
Anschließend Gespräch mit dem Filmemacher!
 
20:30 City without Limits - Ekumenopolis
R: Imre Azen
TR/D 2011 // 88 min // DVD // OmU doc
 
Sonntag 11. November
16:00 Allah in Ehrenfeld
R: Birgit Schulz, Gerhard Schick
D 2012 // 90 min // DF doc
Anschließend Gespräch mit der Regisseurin!
 
18:00 Ich liebe dich
R: Emine Emel Balci, Gökçe Isil Tuna
TR/D 2012 // 74 min // BETA SP //OmU  doc
 
Kontakt & Tickets
Filmhaus Köln, Maybachstr. 111, 50670 Köln
Eintritt 6,50  - Ermäßigt 5 €
Tickets an der Kinokasse
Kartenreservierung und Infos unter info@melanchthon-akademie.de
Infos unter www.filmhauskoeln.de und www.facebook.de/filmreihe-tuepisch.tuerkisch
 
Gefördert durch Stadt Köln und Bezirksvertretung Köln-Innenstadt und freundlicher Unterstützung von IKSV (Istanbul Kültür Sanat Vakfi)
 
Donnerstag 8. November
19:30 Future lasts Forever / Gelecek Uzun Sürer
R: Alper Özcan
D: Gaye Gürsel, Durukan Ordu, Sarkis Seropyan, Osman Karakoç
TR 2011 // 108 min // OmU // 35mm
Die junge Musikethnologin Sumru unternimmt eine  Forschungsreise in den Südosten der Türkei, nach Diyarbakir. Dort führen sie Begegnungen mit dem DVD-Händler Ahmet, dem armenischen Kirchenwärter Andranik und anderen Einheimischen in eine intensive Auseinandersetzung mit dem „namenlosen Krieg“ und ihrer eigenen Biografie.  
 
21:15 Karaman
R: Tamer Yigit, Branka Prlic
Isilay Gül, Talu Emre Tüntas, Burak Yigit, Yusuf  Kadir Han, Tamer Yigit
TR/D 2012 // 100 min // Bluray // OmU
Die prähistorische Vulkanlandschaft am Karadag bildet den Hintergrund einer ganz und gar zeitgemäßen Story: Als Zehra, eine Istanbuler Studentin, ihre Familie besucht, kommt es zu Spannungen; Zehras Kopftuch erregt die Kritik ihres Vaters - eines vormaligen Offiziers - und ihres Bruders Erol, einem Heavy-Metal-Fan. Karaman - mit authentischen Figuren, realistischem Ambiente und viel Detailliebe – war ein Überraschungserfolg der Berlinale 2012.
 
 
Freitag 9. November
19:30 Turkish A + / Türkçe Pekiyi
R: Murat Bayramoglu
TR 2012 // 27 min // DigiBeta // OmeU doc
Die Filmemacherin Sevda kann sich mit ihrer kurdischen Großmutter kaum verständigen, weil deren Sprache jahrzehntelang verboten war. Erst spät kommt es zu einer schmerzhaften Annäherung.
 
Im Anschluss:
Where is my Mother tongue / Ana Dilim Nerede
R: Veli Kahraman  
D: Hatice + Mustafa Kahraman
TR 2012 // 61 min // HDcam // OmeU
Mustafa erfährt, dass seine Muttersprache Zazaki zu den 18 aussterbenden Sprachen in der Türkei zählt. Obwohl seine Krankheit Schonung erfordert, ergreift der 71jährige eine Digitalkamera und macht sich daran, gemeinsam mit seiner Frau Hatice der lange Zeit verbotenen Sprache zu erinnern und sie zu dokumentieren: ein Zaza-Wörterbuch für seine Enkelin soll entstehen. Veli Kahraman, der Sohn von Hatice und Mustafa, filmt diesen Prozess.
 
21:30 Die Stimme meines Vaters / Babamin Sesi  
R: Orhan Eskiköy, Zeynel Dogan
D: Basê Dogan, Zeynel Dogan, Gülizar Dogan, Imam Çiçek, Ali Kul
TR/D/F 2011 // 88 min // 35mm  
Als Hasan seine allein lebende Mutter Basê besucht, erfährt er über Tonbandaufnahmen des verschollenen Vaters von der alevitisch-kurdischen Leidensgeschichte der Familie. Doch Basê verweigert beharrlich nähere Auskunft über die Vergangenheit. Inspiriert von der Biografie des Koautors Zeynel Dogan, erzählt die deutsch-türkisch-französische Koproduktion vom Vergessen der Sprache, vom Verdrängen der eigenen Geschichte und der Suche nach Heimat und Identität.
 
Samstag 10. November
17:00 Damn the Dams / Iste Böyle
R: Osman Sisman, Özlem Sariyildiz
TR 2012 // 46 min // OmeU doc
Die beiden Filmemacher porträtieren in stimmungsvollen Bildern die schlichte Schönheit des herbstlichen Ostanatoliens und die Proteste der lokalen Bevölkerung gegen ein Staudammprojekt, das ihre dörfliche Lebensgrundlage gefährdet.
 
18:00 Village - Yurt
R: Muzaffer Özdemir  
S: Kanbolat Görkem Arslan, Muzaffer Özdemir, Muhammet Uzuner
TR 2011 // 77 min // 35mm // OmeU
Dogan, ein Architekt mit Burnout-Syndrom, wird vom Arzt in seine dörfliche Heimat zurückgeschickt und entdeckt dort in der Abgeschiedenheit die verheerenden Folgen eines Staudammprojektes. Das Regiedebüt von Özdemir – Hauptdarsteller aus Nuri Bilge Ceylans „Uzak“ – verbindet die landschaftlichen Schauwerte des türkischen Arthouse-Kinos mit einem konkreten ökologischen Anliegen. In Anwesenheit des Regisseurs!
 
20:30 City without Limits - Ekumenopolis
R: Imre Azen
TR/D 2011 // 88 min // DVD // OmU doc
«Ekumenopolis» zeigt Istanbul einmal nicht als Stadt der Träume, sondern porträtiert eine kollabierende Megacity, die ihr Schwindel erregendes Wachstum auf Kosten historischer, sozialer und kultureller Ressourcen betreibt. Imre Azen arbeitet mit Archivmaterial, lustigen Animationen, schnellen Beats und harten Schnitten, wechselt von der Vogelperspektive in die Nahaufnahme einzelner Betroffener. Der Film endet mit aktivistischen Bildern einer ungehorsamen Zivilgesellschaft im Aufbruch.
 
Sonntag 11. November
16:00 Allah in Ehrenfeld
R: Birgit Schulz, Gerhard Schick
Redaktion: Jutta Krug (WDR), Gudrun Hanke-El Ghomri (SWR)
D 2012 // 90 min doc
Der Bau der Kölner „Zentralmoschee“ hat bundesweite Aufmerksamkeit erlangt. Birgit Schulz und Gerhard Schick haben die wichtigsten Stationen seit 2007 dokumentiert und für ihre Reportage „Halbmond über Köln“ den Journalistenpreis des Deutschen Kulturrates erhalten. Die aktualisierte WDR-Langfassung "Allah in Ehrenfeld" fängt auch die Ernüchterung nach dem vorübergehenden Baustopp ein, vermeidet aber vorschnelle Schlüsse und bricht vermeintlich kulturell-religiöse Differenzen immer wieder auf den zwischenmenschlichen Faktor herunter.  
 
18:00 Ich liebe dich
R: Emine Emel Balci, Gökçe Isil Tuna
TR/D 2012 // 74 min // BETA SP //OmU  doc
Nach dem Zuwanderungsgesetz müssen auch Angehörige von Arbeitsmigranten einen deutschen „Basiswortschatz“ beherrschen, bevor sie eine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland erhalten. Die deutschtürkische Koproduktion begleitet eine Gruppe von Frauen, die im anatolischen Hacilar einen Deutschkurs besuchen. Beim Schulbankdrücken, Vokabelpauken und Warten auf den Prüfungstermin wachsen sie einem ans Herz.

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