Werner Ruhoff zum Militäreinsatz in Lybien
der schlechten Nachrichten aus Japan nicht genug:
leider ist nun auch in Libyen der schlimmste Fall eingetreten, dass der dortige Bürgerkrieg sich zu einem Krieg mit internationaler Beteiligung ausdehnt. Nach der sehr frohen Stimmung, die während des Abends im Kulturbunker mit den ausgezeichneten Darbietungen junger KünstlerInnen und altbekannten Hasen sowie hervorragenden Musikgruppen aus unterschiedlichsten Ländern herrschte, und noch voller Frohsinn über diese von www.friedensarten.de organisierte Veranstaltung, vernahm ich gestern Morgen in den Nachrichten, dass die "Allianz der Willigen" wieder einmal zugeschlagen hat - gegen einen Gegner, den sie (vor allen Dingen Frankreich) Jahre lang mit Waffen versorgt hat. Es geht nicht um die moralische Verteidigung eines Diktators wie Gaddafi, sondern um die Frage, ob die Parteinahme in einem mit Waffen ausgetragenen Bürgerkrieg durch beide Kriegsparteien eine sinnvolle Maßnahme ist, den Krieg zu beenden und einer dauerhaften Friedenslösung den Weg zu ebnen, was bisher weder in Afghanistan noch im Irak durch den kriegerischen Einsatz der "Willigen" gelungen ist.
In den ersten beiden Meldungen, die ich im Radio verfolgte, war auch von ca. 50 Menschen die Rede, die während der Bombardierungen ums Leben gekommen sind und dass die indische Regierung dagegen Protest erhoben hat. Später verschwand diese Meldung.
Was bei all den Meldungen vollkommen untergegangen ist: in einer Meldung der Süddeutschen Zeitung vom 14.März fordert der vom "Westen" unterstützte afghanische Präsident Karsai:
"Die Nato soll gehen."
Ich sende ich Euch die Stellungnahme des Kasseler Friedensratschlags, zu der Frage Flugverbotszone über Libyen. Sie wird sicherlich eine Grundlage sein, auf der in zahlreichen Friedensgruppen und Initiativen diskutiert wird.
Ich wünsche trotz aller Unerfreulichkeiten einen guten Start in die Woche.
Werner Ruhoff
Friedensinitiative Köln-Mülheim