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Interview Anja Thiede, Christine Pohl und Barbara Lipinska - ThPoLi

webtitelbild01THIPOLI – dreiMalerei
Anja THiede, Christine POhl und Barbara LIpinska sind drei Künstlerinnen, die in ihren Gemälden jeweils ihren eigenen Stil gefunden haben. Anja Thiede lädt den Betrachter ihrer Gemälde ein, sich in ihren Bildern seiner Phantasie zu nähern. Sie lässt ihre Thiedies Geschichten erzählen, die gesellschaftskritische Themen behandeln.
Christine Pohl zeigt durch Abstraktion der Natur, dem Betrachter ihre Gefühle und Gedanken. Der Künstlerin ist es wichtig Irritationen zu erzeugen und dem Schauenden die Möglichkeit zu geben, selbst in die Welt der Emotionen und Wahrnehmungen einzutauchen.
Barbara Lipinska drückt ihre inneren Welten auf Leinwand und Papier aus. Das Thema der Zweierbeziehungen lässt sie nicht los. Immer wieder auf der Suche nach Gleichgewicht, Verbindung, Übergang möchte sie mit ihrer Kunst einen Raum schaffen, um gemeinsam Gedanken und Gefühle wahrzunehmen.

Die gemeinsame Ausstellung der 3 sympatischen Künstlerinnen THIPOLI beginnt am 10. Januar 2009 um 19:00 Uhr und Endet am 14. Februar 2009. Gezeigt werde die Werke der Künstlerinnen in der Galerie-Graf-Adolf, Graf-Adolf-Str. 18-20, 51065 Köln-Mülheim. Es entsteht eine Ausstellung, die farbenfrohe Bilder zeigt, die aus völlig unterschiedlichen Motivationen heraus geschaffen wurden. Die Besucher haben die Möglichkeit selbst in die
Welten der Künstlerinnen einzutauchen, um sich ein subjektives Erleben der Farben und Formen zu bescheren. Lassen Sie sich berühren und nehmen sie ein Stück THIPOLI in sich auf. Besonders, wenn Sie erkennen und spüren...........und ihre ganz eigenen Interpretationen finden. Wir haben die Künstlerinnen interviewt:


Barbara Lipinska
Du bist gebürtige Warschauerin und lebst seit 1977 in der BRD, wie beeinflusst dies dein Leben?
Ich habe einmal über mich selbst geschrieben.. „Ich trage die polnisch-deutsche Grenze in mir, spüre sie jedes Mal, wenn ich mit dem Nachtzug die Staatsgrenze überschreitet: Jedes Mal überbrücke ich ein inneres Niemandsland und es kostet Kraft. Die Grenze spaltet und bereichert mich zugleich. Sie tut weh und beglückt, weil ich mich erweitere.
In Polen habe ich meine Urbilder, meine Eltern, meine alte Sprache, meine Wurzeln. In Deutschland habe ich die Liebe, die Mutterschaft, die wichtigsten Freundschaften, die Freuden der Kreativität erlebt. Hier entwickle ich neue Bilder, spreche eine neue Sprache...“

Hast du noch Kontakt zu Polen?
Ich bin wegen meinem Mann in die BRD gegangen. Ich habe eine Tochter, die mittlerweile erwachsen ist und ihr eigenes Leben führt. Ein Gaststudium an der Filmhochschule in Lodz und die Besuche bei meinen Eltern führten mich immer wieder zurück nach Polen. Ich habe immernoch sehr viel Interesse an meinem Heimatland und engagiere mich dort sehr stark.

Als Filmemacherin arbeitest du sehr lange und erfolgreich, welche Rolle spielt die bildende Kunst für dich?
Ich habe seit meiner Kindheit gezeichnet und gemalt, die Kunst ist daher eine sehr alte Liebe von mir. Ich betrieb eine intensive autodidaktische Beschäftigung mit der Kunst während meiner Schulzeit.
Während meines Romanistikstudiums an der Universität in Warschau, erlernte ich verschiedene Maltechniken in einem Künstleratelier. Die bildende Kunst ist für mich die Ergänzung zur Filmarbeit und in erster Linie die intensivste Begegnung mit mir selbst. Auch durch die konkrete Beschäftigung mit dem Material und der Mal- und Zeichentechnik, durch das manchmal mühsame Training für die Hand und für das Auge lerne ich mich besser kennen – meine Fähigkeiten, meine Unsicherheiten, meine Grenzen.

In deinem Leben, spielt immer wieder Dualität eine Rolle. Drückt sich dies in deinen Bildern aus?
Zuerst einmal entstehen meine Bilder durch meine Suche nach neuen Verbindungen von Formen und Farben. Sie führt erst nach innen, indem sie Freiräume für Gedanken und Gefühle und deren manchmal überraschende Zusammenhänge schafft, und dann wieder nach außen, wo sich der Malprozess in Bildfeldern und Farbschichten abzeichnet.
Für mich ist der Prozess des Malens Sichtbarmachung von Spuren innerer Landschaften, vergangener Bewusstseinszustände, Erinnerungen und Stimmungen. Es ist die gleichzeitige Wahrnehmung von Gegenwart und Vergangenheit. Ich durchlebe die Suche nach Gleichgewicht zwischen Chaos und Ordnung, Bauch und Kopf. Ich stelle den Unterschied zwischen Wahrnehmung und Betonung der Grenzen und gleichzeitig jedoch die Suche nach deren Überschreitung, nach Übergang und Verbindung zwischen Bewusstsein und Materie, Traum und Wirklichkeit, Vision und deren Machbarkeit, dar. Das Arbeiten an einem Werk ist immer ein neuer Versuch, diese Dualitäten aufzuheben. Dies geschieht durch Aufschichten und Aufdecken, Verstecken und Aufklären, Aufbauen und Verwischen im
Wechselspiel der Form und Farbe.


Was möchtest du mit deinen Bildern beim Betrachter bewirken?
Ich betreibe eine Art Metakommunikation. Ich biete dem Betrachter einige sichtbare Spuren meines Malprozesses und meiner inneren Landschaft an und hoffe, er würde sich neugierig, gespannt, lustvoll oder verträumt darin bewegen. Vielleicht findet der Betrachter dabei eigene Assoziationen, die überraschen. Im besten Fall möchte ich mit Hilfe meiner Kunst einen intersubjektiven Wahrnehmungsraum erschaffen, in dem Gefühle und Gedanken von fremden Menschen sich ohne Worte begegnen; und dies vielleicht sogar unmittelbarer und intensiver, als wenn sie sich gegenüber stehen würden.

Anja Thiede
Die Kunst ist ein großer Bestandteil deines Lebens, wie ist der Weg bis zur Künstlerin Anja Thiede im Jahr 2008?
Schon in meiner Kindheit und Jugend suchte ich immer wieder Ansätze, mich professionell mit Kreativität zu beschäftigen. Während meiner Ausbildung habe ich dann den Weg zur Kunst gefunden. So studierte ich einige Semester Kunst (und Französisch) für das Lehramt an der Universität in Gießen, entschied mich schließlich aber doch für ein Sprachenstudium. Nebenbei nahm ich immer wieder an Kursen in Steinskulptur, Aktmalerei, Ölmalerei und Porträt zeichnen teil. Während meines Auslandsemesters 1991/92 in Martinique/Karibik setzte ich mich intensiv mit dem Kreieren von Holzskulpturen auseinander.
Der eigentliche Beginn meiner (Ölmalerei) ist im Jahr 2000 anzusetzen. Ab dieser Zeit wird meine künstlerische Ausbildung von Günter Limburg in Köln betreut, in dessen Atelier ich seitdem male. Seit 2004 präsentiere ich meine Werke der Öffentlichkeit, in Gemeinschafts und Einzelausstellungen.

Deine Bilder zeigen fantasievolle Wesen, die in einer eigenen Welt zu leben scheinen. Was sind deine Motive und Themen, was steckt hinter den „Thiedies“?
In meinen Bildern tummeln sich eine Menge Fabelwesen. Diese sind meist selbst erdacht; sie haben ihren Ursprung in Erlebtem, Gesehenem, aber auch im Unbewussten. Sie betrachten ihre Außenwelt auf ironische oder belustigte Art und Weise. Mal schweben sie in sich gekehrt und unbeeinflusst von allem Drumherum durch das Bild, mal sind sie ins Geschehen eingebunden. Oft wirken sie durch die zumeist geschlossenen Augen abwesend und unbeteiligt. Eine Betrachterin meiner Bilder hat einmal gesagt, meine „Thiedies“ hätten das Motto „Augen zu und durch“; eine Assoziation, die ich sehr treffend fand.
Meine Wesen tummeln sich meistens in einem sehr farbigen, oft exotisch geprägten Ambiente. Hier spiegeln sich bestimmt auch meine Mittel- und Südamerikaaufenthalte wieder, die mich sehr geprägt und begeistert haben. Lebensfreude und Komik finden sich auf den ersten Blick in meinen Gemälden. Beschäftigt man sich intensiver mit den einzelnen Figuren, bleibt dem Betrachter auch der kritische Blick auf meine Umwelt nicht verborgen.

Was möchtest du mit dieser Art der Darstellung bewirken?
Mit meiner Kunst möchte ich einen Beitrag für meine Mitmenschen und die Gesellschaft leisten. In unserer Konsumwelt, in der es praktisch nichts mehr gibt, was man nicht bereits fertig (durchdacht) erhalten kann, verkümmert die individuelle Phantasie des Einzelnen.
Die Betrachter meiner Werke sollen inne halten und sich verwundert fragen, was in meinen Bildern passiert, um was für Wesen und Charaktere es sich dabei handelt. In einer Art kindlichen Entdeckens erschließen sich meine Bildwelten als Räume des Erstaunens, der Faszination und des Nachdenkens. Aus diesem Grund gebe ich meinen Bildern nur sehr selten einen Titel. Denn das würde die Phantasie bereits einschränken.

Christine Pohl
Welchen Stellenwert hat die Kunst in deinem Leben?
Da ich noch keine Enkelkinder habe und einen Mann, der sich inzwischen als Rentner in Hausarbeit etwas auskennt, habe ich viel Zeit und ich freue mich, dass jetzt die Kunst in meinem Leben einen ganz hohen Stellenwert hat. Selbst nachts auf diversen Wegen durch meine Wohnung sehe ich manchmal an der einen oder anderen Wand ein „scheußliches“ Bild und fange dann sogleich an, es zu bearbeiten.


Du hast bereits viel erlebt, drei Söhne groß gezogen und gearbeitet. Nun hast du Zeit für dich und widmest dich der bildenden Kunst. Seit wann beschäftigtst du dich mit diesem Thema?
Eigentlich schon immer. Das Schulfach Kunst hat mich sehr beeindruckt, was wohl auch an der sehr guten Kunstlehrerin lag. Die Idee, Kunst an einer Hochschule zu studieren, ist mir damals leider überhaupt nicht in den Sinn gekommen. Während meiner Berufstätigkeit als Arzthelferin/-sekretärin und der Kindererziehung habe ich sporadisch immer wieder VHS-Kurse in Malerei belegt. Außerdem nahm ich Einzelunterricht bei einer freiberuflichen Malerin. Ende der 90-er Jahre bin ich zur Malakademie Prof. Knabe gegangen und habe Kurse bei Kunstmaler Norbert Munnes belegt. Seitdem bin ich ständig mit bildender Kunst beschäftigt. Ich machte mehrmals im Jahr Studien an der Europäischen Kunstakademie in Trier ab 2002 bis 2007, nahm an Workshops bei arte fact in Bonn teil, absolvierte Seminare in der Kunststation Bonn, und erwarb Fertigkeiten in Radierungskursen bei J. Jeschke in Köln. Ab 2007 nutze ich das Atelier und die Begleitung von B. Hinzelmann im Kunsthaus Rhenania, was mir viele Möglichkeiten zum Experimentieren bietet. Dies hat mich in meiner Malerei weitergebracht.


Welche Motive und Themen, berühren dich?
Ich liebe es, in den Erscheinungsformen der Natur Strukturen zu entdecken, sie auf Leinwand zu komponieren, dabei den Nuancenreichtum von Farben und Formen zu veranschaulichen und dem Betrachter Raum für eigene Phantasien zu eröffnen. Den Impuls bekomme ich draußen, doch die Entstehung eines Werkes ist etwas ganz anderes, das ist ein Prozess.


Was möchtest du beim Betrachter deiner Werke erreichen?
Beim Malen suche ich nach Komposition und Farben, die für den Betrachter spannend sind. Mal mystisch, mal konkreter und den Betrachter zu einer ungewöhnlichen Sehweise verlockend. Ich finde es schön, wenn Menschen vor meinen Bildern stehen und erst einmal verwundert schauen. Dann lassen sie sich oft erst richtig auf ein Werk ein, und vertiefen sich.
Wir danken für das Interview und wünschen den Künstlerinnen viel Erfolg für die Ausstellung!

Weitere Informationen:

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