Odonien: Verhandlungen mit dem Betreiber des Eros-Centers gescheitert

odonienNachdem sich Odo Rumpf monatelang vergeblich bemüht hatte, den von der Bauaufsicht geforderten zweiten Rettungswegs über das benachbarte Grundstück des Eros-Centers zu führen, schaltete sich der Ehrenfelder Bürgermeister Josef Wirges persönlich in die Verhandlungen mit der Eigentümergemeinschaft des Eros-Centers ein. Am Montag, den 04.06., musste er nun auf der Pressekonferenz im Ehrenfelder Bezirksrathaus mitteilen, dass seine Bemühungen ergebnislos gescheitert sind, auf der Basis eines nachbarschaftlich fair ausgearbeiteten Angebots einen Gestattungsvertrag unterhalb einer Baulasteintragung zwischen den Grundstückseigentümern und Odo Rumpf zu schließen. Der Wegfall dieser Option, die Veranstaltungen bis zu 1000 Personen seitens der Bauaufsicht erlaubt hätte, führt erneut dazu, dass die Zukunft von Odonien weiter in der Schwebe ist.

Die Folge ist nun, dass erfolgreiche Veranstaltungsformate wie das international bekannte Roboterfestival Robodonien mit bis zu 1.600 Besuchern, aber auch kleinere mit bis zu 1.000 Besuchern, nicht mehr stattfinden können, da die Bauaufsicht hierfür die Genehmigung verweigert. Damit wird die dauerhafte Finanzierbarkeit der Kunst- und Kulturstätte Odonien infrage gestellt. Hinzu kommt, dass auch die von der Bauaufsicht geforderten zusätzlichen Sicherheitsanforderungen für Veranstaltungen zwischen 300 und 500 Besuchern das Odonien vor enorme finanzielle Schwierigkeiten stellt. Denn die Umsetzung dieser zusätzlichen Sicherheitsanforderungen werden Kosten von rund 40.000,- € verursachen, die sich nur schwerlich durch Kulturveranstaltungen refinanzieren lassen.

Nach Auffassung von Odo Rumpf gefährden die aus seiner Sicht überzogenen kostenintensiven Sicherheitsstandards die Existenz dieser in Köln einmaligen Kulturoase und bewirken sogar den vom Bauaufsichtsamt unerwünschten gegenteiligen Effekt, dass dieser Raum noch stärker als Partylocation genutzt werden müsste, um diese Kosten zu refinanzieren. Dies ist jedoch überhaupt nicht in Rumpfs Interesse, dem es immer wichtig war und ist, dass Odonien in erster Linie eine Plattform für die Verwirklichung unterschiedlichster Kunst- und Kulturprojekte bietet.

Am Fall Odonien wird exemplarisch deutlich, wie in Köln mit Orten der Subkultur umgegangen wird. Derzeit schon vorhandene hohe Sicherheitsstandards, die ständig verbessert werden, werden offenbar negiert. Außerdem mangelt es häufig an einem respektvollen Umgang mit den Machern solcher Projekte. Es ist daher an der Zeit, eine kulturpolitische Diskussion über die Bedeutung und Notwendigkeit dieser Räume anzustoßen, und wie mit ihnen umgegangen werden soll. Es ist eine öffentliche Auseinandersetzung notwendig, um hier wieder zu angemessenen Standards zurückzukehren; getreu dem Motto: soviel Sicherheit wie nötig, soviel Freiraum wie möglich. Außerdem brauchen wir einheitlich genormte Sicherheitsstandards, die für alle Kommunen gelten, damit Künstler mit ihren Projekten nicht weiter bürokratischen Ermessen ausgesetzt sind.

Pressekoordinatorin: Lale Konuk

Odonien, Odo Rumpf GmbH, Hornstr. 85, 50823 Köln

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