Live-Klanginstallation im Rahmen Projekts Turm zu Babel 15.2.2012

genogymkoe119Termine:  Am 15.2.2012, 19.30 Uhr
Ort:  Genoveva-Gymnasium, Aula
Präsentierende:  Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a
Leitung:  Gunda Gottschalk und Thomas Beimel

Ein Projekt der Offenen Jazz Haus Schule im Rahmen des Kultur-Medien-Projekts rhein/medial

Sprachvielfalt am Genoveva-Gymnasium in Mülheim

Sage und schreibe 16 unterschiedliche Muttersprachen sprechen die Kinder der Klasse 6A von Frau Kemmerich am Genoveva-Gymnasium in Köln-Mülheim. Normalerweise führt eine solche fast schon babylonische Sprachenvielfalt zu Missverständnissen und Konflikten. Doch weit gefehlt, denn die Künstler Gunda Gottschalk und Thomas Beimel bauten in einem Kultur-Medien-Projekt aus diesem Sprachschatz gemeinsam mit den Schülern eine Klangkollage unter dem Motto der Turm zu Babel.

In den Workshops, die vom 25. Januar bis 15. Februar stattfanden, experimentieren die 30 Schülerinnen und Schüler der Klasse mit Sprache und sprachlichen Missverständnissen. In einem Sprach-Klang-Experiment etwa saß die Schülerin Ufuk Korkmaz alleine im großen Kreis ihrer Mitschüler. In den Händen hielt sie einen mobilen CD-Player und hörte über Kopfhörer chinesische Sprechgesänge. Vielen ihrer Zuhörenden fiel es schwer bei dieser Übung ernst zu bleiben, als Ufuk laut imitierte was nur sie alleine hörte. Eine weitere Schülerin schnitt ihren Gesang für die spätere Weiterverarbeitung auf einem mobilen Aufnahmegerät mit. Im Workshop ging es auch um den Umgang mit verdichteten Texten. Dogucan Kizils Aufgabe war es beispielsweise ad hoc einen komplizierten wissenschaftlichen Text vorzulesen, was ihm sehr gut gelang. Den Zuhörern allerdings fiel es schwer, den Sinn des Textes zu erfassen. Die vielfältigen Formen des Unverständnisses wurden gesammelt, orchestriert gesprochen und ebenfalls digital aufgenommen.

Das mittels dieser und vieler weiterer Übungen entstandene Tonmaterial wurde im nächsten Schritt von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Computer digital bearbeitet und in eine künstlerische Klangcollage geformt. Dafür musste das vielfältige Klangmaterial erst einmal gesichtet und eine Auswahl getroffen werden. Auch der Umgang mit der Schnittsoftware wollte gelernt sein. Bei der Gestaltung der Collage arbeiteten die Jugendlichen dann vollständig selbstständig, wobei sie punktuell Unterstützung durch die Dozenten erfuhren.

Die Klangcollagen werden in Form einer Klanginstallation am Mittwoch, den 15.2., 19.30 Uhr, in der Aula des Genoveva-Gymnasiums präsentiert. Der Eintritt ist frei.

Das Projekt „Turm zu Babel“ findet statt im Rahmen des Kultur-Medien-Projekts „rhein/medial“ (www.rheinmedial.de).

Dozenten:

GUNDA GOTTSCHALK Violine/Viola, geb. 1969, lebt in Wuppertal, spielt improvisierte und zeitgenössische Musik auf höchstem Niveau und bringt ihre Klangarbeit in Verbindung mit Tanz, Theater, Film, Komposition, Bildender Kunst und Literatur. Klassisches Violinstudium an der staatlichen Hochschule für Musik im Rheinland, Meisterkurse und Privatstudien bei Stefan Picard, Antje Weithaas, Sascha Bron und Angelika Budde.

THOMAS BEIMEL, der Komponist, Musiker und Musikwissenschaftler wurde 1967 in Essen, geboren. Studium der Viola bei Prof. Konrad Grahe, Folkwanghochschule, Essen, und Karin Wolf, Verdi-Quartett sowie 1988-1992 Studium der Instrumentalpädagogik an der Hochschule für Musik im Rheinland.

Projektleitung:

Ralph Lange
www.jazzhausschule.de

Genovevagymnasium: http://www.genoveva-gymnasium.de/