Seenotrettung: Stadt erneuert Bereitschaft, Geflüchtete aufzunehmen - Rat beschließt gemeinsamen Antrag von SPD, CDU, Grüne, Linke, BUNT und GUT

stadt Koeln LogoDie Stadt Köln erneuert ihre Bereitschaft, aus Seenot gerettete Geflüchtete im Mittelmeer aufzunehmen. Der Rat der Stadt Köln hat in seiner heutigen Sitzung einen gemeinsamen Antrag der Fraktionen SPD, CDU, Bündnis90/Die Grünen, LINKE und der Ratsgruppen BUNT und GUT beschlossen.

Im Einzelnen hat der Rat beschlossen, dass:

- er die Unterstützung für die Initiative von Oberbürgermeisterin Reker zusammen mit den Oberbürgermeistern der Städte Düsseldorf und Bonn vom Sommer 2018 bekräftigt, mit der angeboten wurde, in Not geratene Flüchtlinge aufzunehmen,

- soweit möglich und nötig, Personengruppen aus Seenot Geretteter aufgenommen werden,

- NRW-Minister Dr. Joachim Stamp gebeten wird, sich bei der Bundesregierung für die Aufnahme von aus Seenot geretteter Flüchtlinge (zum Beispiel von Sea-Watch 3) einzusetzen. Dies im Besonderen in den Kommunen, die sich dazu bereit erklärt haben,

- er an die Bundesregierung appelliert, sich weiterhin für die Bekämpfung der Fluchtursachen einzusetzen, insbesondere für eine gerechtere und effektivere Wirtschafts- und Entwicklungszusammenarbeit,

- er die Bundesregierung auffordert, zügig eine politische Lösung bezüglich der Ausweitung der Seenotrettung im Mittelmeer und der Aufnahme von aus Seenot geretteten Flüchtlingen auf europäischer Ebene, zum Beispiel durch eine Neuauflage des "Relocation"-Programms mit deutlich verringerten Aufnahmehürden, herbeizuführen,

- er das NRW-Flüchtlingsministerium und das Bundesinnenministerium bittet, die Möglichkeiten der Aufenthaltsgewährung nach § 23 Absatz 1 bzw. Absatz 2 AufenthG für den Personenkreis der Seenotgeretteten zu nutzen und auszuschöpfen.

In den vergangenen 20 Jahren seien viele Tausend Menschen bei ihrer Flucht über das Mittelmeer gestorben, heißt es in der Begründung des gemeinsamen Antrags. Nach IOM-Angaben seien allein 2018 insgesamt 2.241 Opfer dokumentiert. Die Dunkelziffer dürfte noch wesentlich höher sein, heißt es weiter.

Die Regelungen der Europäischen Menschenrechtskonvention, unter anderem auch Artikel 3 EMRK (Verbot der Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung) sowie das Verbot der Ausweisung oder Zurückweisung politisch Verfolgter (Art. 33 Genfer Flüchtlingskonvention) würden auch im Mittelmeer gelten.

Die EU-Staaten (und auch Schiffe) seien verpflichtet, diese Regelungen einzuhalten und umzusetzen. Es sollten seitens der EU und damit auch Deutschlands dementsprechende Anstrengungen unternommen werden, Menschen aus Seenot zu retten. Das Recht auf Leben gehe allem anderen vor, heißt es weiter.

Die faktische Verschiebung der europäischen Grenzen nach Nord- beziehungsweise Westafrika und in die Subsahara und das Paktieren mit instabilen oder korrupten Staaten begünstigten weitere Menschenrechtsverletzungen und auch Machenschaften von Schlepperbanden.

"Wer Schleppern wirklich das Handwerk legen will, muss in diesen Ländern Demokratie und soziale Gerechtigkeit stärken und vor allem für sichere Fluchtwege sorgen", betonen die Fraktionen. Die geretteten Menschen müssten auf die EU-Staaten gerecht verteilt werden. Eine solche Verteilung finde gegenwärtig nicht statt. Nach "BMI"-Angaben seien im vergangenen Jahr lediglich 115 aus Seenot gerettete Menschen in Deutschland aufgenommen worden.

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Sabine Wotzlaw / https://www.stadt-koeln.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku in Köln

Impulse für Kölner Veedels-Kneipe:


240409 Klettenberger Hof Biergarten I Foto P. Eismar honorarfreiKöln, 9. April 2024 – Der Klettenberger Hof hat sich über die Jahre als Wohnzimmer für das Veedel etabliert. Hier treffen sich die Sülzer, um zu klönen, die Spiele des 1. FC Köln mit Südkurvenfeeling zu verfolgen oder einfach nur die Geselligkeit ...


weiterlesen...

Gaffel gibt dem Hänneschen-Theater eine


Mareike Marx Stimme für Köln Biereckel Abdruck honorarfreiKöln, 2. Maril 2024 – Das Hänneschen-Theater feiert ein kölsches Jubiläum. Vor 222 Jahren wurde die älteste Mundart-Puppenspielbühne im deutschsprachigen Raum gegründet. Seit Generationen ist das Haus nicht nur eine kulturelle Institution, sondern...


weiterlesen...

Parookaville-Headliner mit weiteren


3 PV24 Line Up so far 1zu1 v1 r2 2Vom 19. Juli bis 21. Juli 2024 öffnet PAROOKAVILLE seine Stadttore, um mit 225.000 Citizens zum
achten Mal »Wahnsinn, Liebe und pure Glückseligkeit« zu feiern. Wenige Monate vor Eröffnung
schließen die Veranstalter das Booking für die diesjährige E...


weiterlesen...

NEU "Yoga im Alter" Humboldt – Gremberg


Alexander20Meyen20PortraitneuYoga ist für ältere Menschen ein grosses Geschenk. Wer in seinen späteren Lebensjahren Yoga praktiziert, gewinnt nicht nur Gesundheit und Zufriedenheit, sondern auch einen frischen Geist, denn der Yoga öffnet den Blick für das Leben. Man kann nach...


weiterlesen...

"Yoga im Alter" in Köln - Buchforst /


Alexander20Meyen20PortraitneuYoga ist für ältere Menschen ein grosses Geschenk. Wer in seinen späteren Lebensjahren Yoga praktiziert, gewinnt nicht nur Gesundheit und Zufriedenheit, sondern auch einen frischen Geist, denn der Yoga öffnet den Blick für das Leben. Man kann nach...


weiterlesen...

Kölsch zum Kauen: Die neuen Kölschies


230328 Kölschies von hitschies und Gaffel Verwendung honorarfreiKöln, 31. März 2024 – hitschies heißen die sehr beliebten Kaubonbons aus der Kindheit mit der knackigen Hülle und der unverwechselbaren Stäbchenform. Jetzt gibt es eine weitere Geschmacksrichtung. Mit den neuen Kölschies, die wie eine Kölschstange...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.